Den Wahnsinn von Anfang bis Ende stellen

Noch bis zum 10. des Monats ist im Packhaus-Theater Nicolai Gogols Tragikomödie „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ zu sehen, bearbeitet, ausgestattet, inszeniert und gespielt von Andreas Kaufmann. In Hamburg hat Kaufmann für sein Solo „stehende Ovationen“ erhalten, berichtet Kollege Briegleb von der Hamburger taz. Es geht, wie es weiter heißt, um Popristschin, „den gewöhnlichsten Beamten des zaristischen Rußland, der von Neid, Selbstlüge und Feigheit zerrisssen in den Wahnsinn steuert, um als Ferdinand der VIII. schließlich in den Folterkellern der archaischen Psychiatrie zu enden...Mit zunehmender Entregelung der Vernunft fällt auch ein ganz neues Licht auf die Zustände der Ordnung, die Popristschin erst im Wahn in ihrer ordinären Brutalität erkennt.“ Die schönste Überschrift aber hat die „Hamburger Morgenpost“ gedichtet, nämlich diese: „Den Wahnsinn von Anfang bis Ende auf die Bühne stellen“. Täglich um 20 Uhr.