Landesgrenze verhindert Entwicklung

■ Studie beklagt schlechte Forschungs-Kooperation der Region

Forschung und Entwicklung sind von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit einer Region. Doch das Gebiet der gemeinsamen Landesplanung Bremen/Niedersachsen mit den Hochschulstädten Bremen, Oldenburg und Bremerhaven weist in diesem wichtigen Bereich „erhebliche Ausstattungsdefizite“, „gravierende Mängel in den Forschungsanstrengungen der regionalen Wirtschaft“ und eine „weit unterdurchschnittliche Ausstattung mit angewandten Forschungseinrichtungen“ auf. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Untersuchung des Bremer Ausschusses und des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Als Hauptursache der beklagten Defizite nennt die Untersuchung die Zerteilung der Wirtschaftsregion zwischen Ammerland, Cuxhaven und Diepholz in zwei Bundesländer: „Die Landesgrenzen erweisen sich hier als weit mehr als nur ein formales Hemmnis. Die Region begreift sich nicht als solche, was für die Kooperation deutlich abträglich ist.“ Gefragt seien nun länderübergreifend tätige „Mittler, die in persönlichen Kontakten Informationen aus der regionalen Wissenschaft in das Tagesgeschäft der Unternehmen übersetzen können“. Die bisher existierenden Broschüren, Forschungsberichte und Datenbanken seien „kein Ersatz für persönliche Berater“.

In der Region seien zwar „verschiedene Einrichtungen der Grundlagen- und Spitzenforschung vertreten“, es fehle jedoch die „mittlere Ebene“ von anwendungsorientierten Instituten an den Fachhochschulen. Und die Universitäten hätten noch immer ein „ausgeprägtes Ungleichgewicht“ zugunsten der Geistes- und Sozialwissenschaften. Deshalb seien nun „Möglichkeiten für eine stärkere Partizipation der regionalen Wirtschaft an den Ausbildungs- und Forschungsinhalten an den regionalen Hochschulen zu prüfen“, an den Fachhochschulen „im Einzelfall auch eine Finanzierung der Institutsinfrastruktur durch die regionale Wirtschaft“. Ase