Bombenanschlag der Islamisten im Norden Israels

■ Acht Tote und über fünfzig Verletzte

Afula (AFP/taz) – Bei einem Autobombenanschlag im Norden Israels sind gestern mindestens acht Menschen getötet und 52 verletzt worden. Nach Polizeiangaben tötete sich der 19jährige Täter bei dem Attentat auf einen israelischen Bus im Zentrum von Afula selbst. Der Mann sei als Fundamentalist bekannt gewesen. Angehörige bezeichneten ihn als Mitglied der Untergrundbewegung Hamas, andere sagten, er gehöre zur Bewegung „Heiliger Krieg“. Der Attentäter rammte den vollbesetzten Bus beim Busbahnhof mit seinem Wagen, und die Sprengsätze explodierten. In dem völlig zerstörten Auto wurde seine verkohlte Leiche gefunden.

Stadtbewohner skandierten nach dem Anschlag Parolen wie „Tod den Arabern“ und „Nieder mit Rabin“. Der Regierungschef sagte in dieser Zeit gerade vor dem Ausschuß aus, der das Massaker von Hebron untersuchen soll, bei dem am 25. Februar ein oder zwei Israelis 29 Palästinenser töteten und über hundert verletzten. Der bewaffnete Arm der islamischen Hamas und die Gruppe Jehad hatten nach dem Hebroner Attentat Rache angekündigt, mit der nach dem Ende des Ramadan ab dem 15. April gedroht wurde. Die Zeit der Trauer beträgt im Islam vierzig Tage.

Der Sprecher der Fatah in Gaza, Al- Louh, bedauerte den Anschlag: „Wir wollen nun beginnen, die Lage so zu verändern, daß kein Blut mehr vergossen wird“, erklärte er. Der Likud-Vorsitzende, Benjamin Netanjahu, machte die „verrückte Politik“ Israels für den Anschlag verantwortlich. Arafats Fatah, mit der Israel verhandele, habe sich „immer an Terroraktionen beteiligt, sie sind alle Terroristen“. Er forderte den sofortigen Abbruch der Nahostgespräche. Für die Regierung erklärte Umweltminister Sarid (Meretz) hingegen: „Wenn wir den Friedensprozeß jetzt unterbrechen, würden wir tun, was die Terroristen erreichen wollten.“ Das Attentat geschah einen Tag nachdem sich die PLO und Israel in Kairo auf die Zahl von 9.000 palästinensischen Polizisten für den Gaza- Streifen und Jericho geeinigt hatten.