Lärmgedrosselter Keulenschwung

■ Anwohnerstreß zum Saisonbeginn der Baseballbundesliga

Tock, ja! Ping, nein! Dem Baseball-Puristen schlägt bei dieser Vorstellung das Herz höher: Auf Hamburgs erstem Baseball-Platz dürfen keine japanischen Alu-Keulen verwendet werden, weil der durchdringende Klang beim Schlag gegen den Lederball von den Anwohnern als äußerst unangenehm empfunden wird.

Obwohl die Hansestadt seit Jahren mit drei Mannschaften in der 1. Bundesliga vertreten ist, wird es erst in diesem Jar einen regulären Baseballplatz geben – am Brummerskamp in Schnelsen. Er soll den Erstligisten Lokstedt Stealers, St. Pauli Knights und Zweitligist Hamburg Skeezicks zur Verfügung stehen.

Kaum erfuhren die Anwohner davon, regte sich ihr Widerstand. Sie fürchten sich vor Lärmbelästigung durch laute Musik und dem erwähnten Schlaggeräusch sowie Fans, die ihre Straße zuparken. Um letzteres zu vermeiden, werden die Parkplätze der anliegenden Gesamtschule zur Verfügung gestellt.

Am besten dürften die St. Pauli Knihgts mit der Regelung leben, sie verlegen so häufig wie möglich ihre „Paaadie“ ins Millerntorstadion. Zum Saisonauftakt spielen sie am Samstag ab 12 Uhr gegen die Stade Mustangs. Sportlich gehen die Kiezritter neue Wege. Erstmals werden sie von Amerikanern trainiert: Das Duo William Twomey und Bob Desmond soll ihnen den Klassenerhalt sichern.

Weniger bescheiden geben sich die Lokalrivalen Lokstedt Stealers und Hamburg Marines: Beide wollen wieder in die Playoffs. Das große Handicap der Stealers: Sie müssen auf Erfolgscoach Phil Kortekaas und etliche Amis verzichten. Die Marines haben sich zwar mit Hamburger Spielern verstärkt, aber ob sie sich gegen die mit US-Spielern aufgemotzten Erstliga-Teams durchsetzen können, ist fraglich.

E. Hostilité