■ Urdrüs wahre Kolumne
: Für die Seuchenautonomie!

Das Imätsch der Makler erweist sich in Umfragen regelmäßig als genauso schlecht wie das von Journalisten, Versicherungsagentinnen und Gebrauchtwagenverkäufern. So mag es ein gutgemeinter Versuch des Ringvereins Doitscher Makler zur ethischen Aufwertung der Zunft sein, daß im Heileheilegänschen-Magazin FORUM die feuerlaufende Rutengängerin Barbara Simonsohn für den Mai zum Alternativen Maklertreffen nach Hamburg ruft: „Mein Ziel ist es, eine Vereinigung von Maklern zu gründen, die netzwerkartig miteinander verbunden sind“. Und dann aber ran an die Parzellierung der Kraftorte: Stonehenge zum Ersten, Externsteine zum Zweiten, Atlantis zum Dritten. Anfallende Geldscheine werden im Licht der Pyramiden-Power auf Original und Fälschung geprüft.

Die Bremer Konditoreninnung feiert dieser Tage ihren 1OO. Geburtstag und fertigt dazu am kommenden Donnerstag eine Riesenfruchttorte live und leibhaftig auf dem Marktplatz - am Ende ist es gar mit 7O Kilo Obst und diversen Hektolitern Sahne die grö0te Torte der Welt!? Nachgebildet wird jedenfalls aus all den Zutaten die Bremer Speckflagge in süß: Ein wehrhaftes Bekenntnis der Zuckerbäcker zur Wahrung hiesiger Eigenstaatlichkeit. Niemand geringerer als der hochverehrte Bürgerschaftspräsident Dr. Dieter Klink wird denn auch das Kunstwerk anschneiden und stückweise zugunsten des Martinshofs verkaufen. Das freut!

Ein geheimnisvoller Vorgang verhinderte nach Mitteilung der Senatspressestelle Kurzarbeit bei den bremischen Schlachthöfen. Und so steht's im „grauen Dienst“ geschrieben: „In einer gemeinsamen Anstrengung des Senators für Wirtschaft sowie des Senators für Gesundheit ist es gelungen, den Bundeslandwirtschaftsminister und die EG-Kommission zu bewegen, die nationale Umsetzung der Kommmissionsentscheidung (im Kampf gegen die Schweinepest) insoweit abzuändern, als Bremen nunmehr seuchengeographisch als niedersächisches Gebiet angesehen wird“. Wie denn? Wo denn ? Was denn? Für ein paar Pfund Hackfleisch und Sülze wird die bremische Seuchen-Autonomie preisgegeben? Der ehrbare Wurstesser aber wurde natürlich nicht gefragt und fordert energisch „Wehret den Anfängen!“

Die wöchentliche Medienschelte trifft diesmal ausgerechnet aber hochverdient den sonst so liebenswerten Wigbert Gerling. Macht der Kerl sich doch in der Marktplatzplauderei der gegenwärtig noch etwas größeren Heimatzeitung lustig über „Männer in der Führung der Jungen Union, bei denen die Personenwaage allenfalls dann 7O oder 8O Kilo zeigt, wenn sie völlig falsch justiert ist.“ Solche Häme aber aus der Tiefe leptosomer Borniertheit weise ich für die Internationale Vereinigung FATMAN–S PRIDE mit Nachdruck zurück und versichere dem JU-Chef Jens Eckhoff volle Rückendeckung, falls er den Herrn Wigbert zum Labskaus-Duell fordert. Gerechte Sache siegt...

Das Wort zum Freitag aber sei: „Werdet wild und tut schöne Sachen!“ Ulrich Reineking-Drügemöller