Bosnien braucht Saatgut

■ Sach- und Geldspenden sind weiterhin notwendig

4,6 Millionen Mark als Sach- und Geldspende hat die Berliner Initiative „Keine Mauer durch Sarajevo“ bisher zur Unterstützung der Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina zusammengetragen. Dazu gehören Medikamente für rund 2,7 Millionen Mark, 20.000 Lebensmittelpakete und etwa 310.000 Mark Bargeld. Von dem Geld wurden unter anderem Decken, Notstromaggregate, Nähstuben und Feldbäckereien gekauft.

Auch wenn die politische Lage in der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik auf Entspannung hindeute, werde Hilfe noch lange Zeit benötigt, wurde betont. „Doch unsere Kassen sind fast leer.“ Täglich gingen weitere Hilferufe ein. Dringend benötigt würden Saatgut für die Eigenversorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln und Gemüse sowie Gartengeräte.

Kemal Fazlagić vom Roten Kreuz Bosnien-Herzegowinas verwies darauf, daß die Deutsche Ärztegemeinschaft für medizinische Zusammenarbeit bereits 45 Tonnen Saatkartoffeln im Wert von rund 21.000 Mark gespendet hat. Ein Teil davon gehe am Dienstag per Lkw auf die Reise in das Gebiet um Mostar, wo das Saatgut bereits nach fünf Tagen über das vor Ort jetzt weitverzweigte Netz von Hilfsorganisationen verteilt werden soll.

Geldspenden können unter dem Stichwort „Keine Mauer durch Sarajevo“ auf das Konto 064 002 39 83 bei der Berliner Sparkasse, BLZ 100 500 00, eingezahlt werden. Das Büro der Initiative ist umgezogen und befindet sich jetzt in der Dircksenstraße 47 in 10178 Berlin, Telefon 28 335 02. ADN