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Diplomatie, oder wie?

■ Hafenstraße: Ein Zelt für zwei Tage / Beiderseits kein Bock auf Konfrontation

Daß sie das Hohelied der Diplomatie beherrschen, bewiesen gestern beide Seiten: Das Zelt in der Hafenstraßen-Baulücke pünktlich zum Baubeginn am Montag früh abgebaut zu haben, versprachen gestern die InitiatorInnen der „Zeltaktion“. Unter diesen Bedingungen genehmigt, erklärte Senator Thomas Mirow daraufhin.

„Wir wissen, daß wir den Baubeginn nicht verhindern können“, räumte gestern Martin Paulekun, Pastor der Kirchengemeinde St. Pauli, für den Trägerkreis ein. 20 soziale, kirchliche und kulturelle Einrichtungen vom Kiez hatten geplant, die Baulücke mit einem Zelt für eine Woche zum „Kommunikationsort“ zu machen. Hafenrand-GmbH und Mirow hatten dies angesichts des für Montag festgelegten Baubeginns verboten.

„Wir wollen keine Konfrontation, sondern eine inhaltliche Auseinandersetzung über unser Genossenschaftsmodell“, betonten die Gruppen gestern vor der Presse. Deswegen würden sie ihre Aktion auf Samstag und Sonntag beschränken. An dem Wunsch, mit dem Senat endlich in einen Dialog über das Bauvorhaben zu treten, halten sie aber weiterhin fest. Ihr Projekt mit seinen Gemeinschaftseinrichtungen (Kita, Volx-Küche, Versammlungshalle etc.) sei für St. Pauli dringend erforderlich.

Die Genossenschaftsmitglieder betonten erneut, daß es bei ihrem Vorhaben nicht um die Belange der Hafenstraße, sondern um die des Viertels gehe. Umso empörender sei, daß der Senat sie bislang komplett ignoriert habe. Um ein Gespräch noch möglich zu machen, fordern sie vom Senat weiterhin, den Baubeginn noch um zwei Monate zu verschieben.

Das Zeltprogramm am Wochenende: Heute ab 15 Uhr Kinderfilme, um 16.30 und 21 Uhr Life-Musik. Am Sonntag gibt–s ab 11 Uhr Frühstück, um 15 Uhr Kinderkino, um 18 Uhr eine Veranstaltung über Matriachate und am Abend spielt die Band „Die Braut haut auf–s Auge“. sako

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