Rückkehr der St. Pauli-Ritter

■ Souverän vernachte der Baseballbundesligist FC St. Pauli-Knights die Stader Mustangs am Sonnabend am Millerntor

Planet Erde, Millerntorstadion. Beim ersten Saisonspiel der St. Pauli-Knight gegen die Stade Mustangs die Guten des Universums wieder an ihre Wirkungsstätte zurück. Die 1992 in die zweite Liga abgestiegenen Kiezritter, und in der Ära des Jahres 1994 zurückgekehrten St. Pauli Knights gewannen erfolgreich den Doubleheader – Hin- und Rückspiel am gleichen Tag – gegen die Stade Mustangs.

Die Zuschauer verfolgten das 14:0 und die richtig harten strotzten dem samstägigen Schmuddelwetter und harrten bis zum Gewinn der zweiten Partie (9:6) aus.

Ganz am Anfang stand das Spiel noch unter schlechtem Stern: Der Wettergott, der Imperator sozusagen, drohte. Er zwang die Erstligisten Begegnung Bergedorf Marines gegen Lokstedt Stealers sogar zum Abbruch, doch am Millerntor wurde die Keule geschwungen – allerdings vierzig Minuten später als angekündigt.

Die weißen kleinen Ballgeschosse flogen dieses Mal, nicht mehr vor der Haupt- sondern der Gegentribühne. Die Aktionen der beiden Aufsteiger - die aus den Buxtehuder Hedgehocks entsprungenen Mustangs sind erstmalig dabei und die Knights seit 1991 mal wieder - wurden etwas stacksig, weil zum ersten Mal, vom Stadionsprecher kommentiert. Dennoch zeigte dieser guten Willen als er bei 7 Grad Kälte und strömenden Regen, die Fans mit dem Hip-Hop-Lied „Summertime, Summertime“ animieren wollte. Die größtenteils käppitragenden Menschen auf den roten Plastiksitzen reagierten. Fly outs, strikes und ähnliches wurden mit wärmenden Füßetrampeln und Klatschen anerkannt.

In dem Match auf grün-braunem Rasen zeigten die schwarz-weißen St. Pauli-Ritter sofort wo's langgeht. Mit Baseball-Legende Jan Kirchner, der bis zur Rückkehr des neuen Ami-Trainer-Gespanns William r. Twomey/Bob Desmond, einsprang, dauerte das erste Spiel nur eineinhalb Stunden. Eine Seltenheit bei Baseballmatches. Ohne Gnade punkteten die Knights. Denis Kargus traf den kleinen Ball am besten und häufigsten, Andrew Kohlar pitchte erfolgreich und „Tino“ Roberto Frattarola, der als Catcher mit seinem Ballschutz der am wärmsten angezogenste war, setzte sich ebenfalls gut in Szene. Stades Trainer Donny Howard war machtlos, sah wie seine Schützlinge oft am Ball vorbeigriffen und Punkte vergaben. Somit war das Hinspiel für St.Pauli ziemlich einfach und wurde aufgrund des 10-Punktevorsprungs bereits nach der ersten Hälfte des vierten Innings gewonnen. Pause. Neues Spiel, neues Glück - die Devise der Mustangs. Drei Innings lang hielt ihre Erfolgssträhne der grau-blauen Wildpferd-Baseballer an. Besonders, wenn Nationalspieler Heiko von Bargen den Ball pitchte, kam Spannung auf. 1:1, 1:0 für die Mustangs in den ersten beiden Innings des Rückspiels. Das übrigens durch Regenguß und Regenbogen unterbrochen wurde, den Stader Mustangs Hoffnung gab. Noch ein Punkt wurde erlaufen und die Kietzritter wendenten das Blatt wieder. Nina Westphal