Blumenthal geht baden

■ SPD-Prominenz im Grundsatz-Bäderprotest

Die BlumenthalerInnen sind sauer: Obwohl sie seit zwei Jahren um den Erhalt ihres Freibades kämpfen und für dessen Sanierung und Betrieb fast eine halbe Million Mark aufgebracht haben, hat Sportsenator van Nispen Anfang März die geplante Schließung verkündet. Am Samstag wurde demonstriert – mit dem schweren Geschütz der versammelten Bremen-Norder SPD-Prominenz. Das Exempel wird im eher Kleinen statuiert: und so kommt wohl das 25 Jahre alte Bad durch das Bäderkonzept eines FDP-Senators zu der Ehre.

Vor zwei Jahren hatte ein Blumenthaler Interessensverbund das Sterben mit der Zusage verhindert, die Hälfte der Betriebskosten und Reparaturen selbst zu übernehmen. Für Betriebskosten seien allein rund 120.000 Mark pro Jahr gezahlt worden, so der Kuratoriums-Schatzmeister Karl Lüneburg – „hier werden Bürgeraktivitäten durch staatliche Willkür ad absurdum geführt“, schreibt das Kuratorium an van Nispen.

Das Innenressort vermißt allerdings die seit Dezember fällige zweite Rate für 1993 – 60.000 Mark – und sieht die Bedingungen nicht erfüllt. Zudem sei das Blumenthaler Bad das am geringsten ausgelastete – „die Region ist mit vier Freibädern und einem Hallenbad überversorgt“, so das Innenressort. Der Senat befaßt sich am Dienstag mit dem Thema. skai