Beim Sparen gewinnen die Männer

■ Grüne und PDS: Bei Frauenprojekten wird zu viel gespart

Erstmals ist gestern der Nachtragshaushalt Thema im Parlament gewesen. Grüne und PDS wollten im Ausschuß für Frauenfragen über die Auswirkungen der Einsparungen von 1,2 Millionen Mark bei den Frauenprojekten unterrichtet werden. Beide Fraktionen kritisierten, daß der Etat der Senatsverwaltung für Frauen mit 3,15 Prozent überproportional stark gekürzt werde – im Durchschnitt müssen im Berliner Haushalt zwei Prozent eingespart werden. Frauenprojekte werden sogar um 3,9 Prozent gekürzt.

Wie die Staatssekretärin der Frauenverwaltung, Helga Korthaase, berichtete, muß das Forum Berufsbildung 141.000 Mark, das Modellprojekt für die Berufsorientierung von jungen Frauen 57.000 Mark, die Regionale Entwicklungsagentur für Frauen 212.000 Mark, der Mädchenladen Spandau 45.000 Mark, das Ost-West-Europäische-Netzwerk (OWEN) 105.000 Mark und der Kinderbereich der Zufluchtswohnungen 150.000 Mark einsparen. Die Staatssekretärin für Frauen bezifferte die Einsparungen ihrer Verwaltung auf zwei Prozent des Gesamtetats. Die der taz vorliegenden Zahlen bestätigen allerdings die Angaben der Opposition. Die Grünen kritisierten, daß mit den Einsparungen von einem Prozent im Innenressort die „bewaffneten Organe gehätschelt“ würden. Die PDS befürchtet, daß die Ausgabensteigerungen bei der Wirtschaftsverwaltung – mit 380 Millionen 36 Prozent – vor allem Männern zugute kämen. diak