Wahrer Don Camillo gefunden

Parma (epd/taz) — Don Ottorino Davighi, im Ruhestand lebender Priester aus dem norditalienischen Salsomaggiore, hat vor Journalisten sein Geheimnis gelüftet: Er sei der mutige Landpfarrer Don Camillo gewesen, dessen Dauerstreit mit dem kommunistischen Bürgermeister Peppone in einer Kinoserie verewigt wurde. Der als Filmvorlage verwendete Roman „Don Camillo und Peppone“ des Schriftstellers Giovanni Guareschi (1908–1968) sei nach Gesprächen mit ihm entstanden, erklärte der 74jährige Geistliche. Sein Gegenspieler, der Bürgermeister Peppone Bottazzi, habe in Wirklichkeit Enzo Carini geheißen und sei schon gestorben. Als „Don Camillo“ habe er in einem Dorf in der Po- Ebene gewirkt. Genau wie im Film habe er sich auch in Wirklichkeit stets mit dem kommunistischen Bürgermeister gestritten und alle seine Reden aufgezeichnet, in denen der Kommunist die Kirche beleidigt habe. Fußballspiele zwischen den Mannschaften von „Don Camillo“ und Peppone seien an der Tagesordnung gewesen, und einmal habe der Geistliche in einer Nacht-und-Nebelaktion das „rote Rathaus“ der Gemeinde inklusive Türen und Fenster mit christdemokratischen Wahlplakaten überklebt. Auch die Reise „Don Camillos“ in die Sowjetunion habe wirklich stattgefunden, so Don Davighi. „Peppone“ sei allerdings konvertiert und als überzeugter Christdemokrat gestorben.