Aktion gegen das Beschäftigungsförderungsgesetz

Etwa zwanzig „Sklaven“ mit Paragraphen-Halskrausen demonstrierten gestern gegen das Beschäftigungsförderungsgesetz der Bundesregierung und gegen „die Kohlköpfe in Bonn“. Die arbeitslosen Mitglieder der ÖTV, IG Metall, HBV, GEW und IG Medien protestierten gegen die sogenannten Gemeinschaftsarbeiten und gemeinnützig-zusätzliche Arbeit für drei Mark die Stunde, die für Arbeitslosenhilfe-Empfänger eingeführt werden sollen. „Mit Zwangsarbeitern lassen sich keine blühenden Landschaften aufbauen, weder in Ost noch in West“, so Norbert Konkol von der ÖTV. Konkol überreichte auf dem Weg zwischen Rotem Rathaus und Alexanderplatz dem Bundessenator Peter Radunski eine Protestnote der ÖTV. Der teilte zumindest mit, daß die für Ende April geplante Lesung des Gesetzes im Bundesrat auf Mitte Mai verschoben worden sei.

Die geplante „Sklavenversteigerung“ auf dem Alex fiel wegen strömendem Regen aus. Das Kamel, das die „Karawane“ anführen sollte, mußte wegen fehlender Transportmöglichkeiten und Erkältungsgefahr im Zirkus in Hellersdorf bleiben. Foto: Rolf Zöllner