TeilzeitstudentInnen, aufgepaßt

■ Asta der FU rät von der guten Idee ab: bislang nur Nachteile

Man wundert sich nur. „Teilzeitstudium, was soll das denn sein?“ Das ist die Standardantwort an der Freien Universität, wenn es um die Neuerung geht, sich ganz offiziell als TeilzeitlerIn zu immatrikulieren. Job und Seminar, Hausarbeit und Vorlesung – also alles das, was sich in vielen studentischen Biographien beißt, das will die FU kombinierbar machgen. Derzeit scheint es sich noch um ein papierene Reform zu handeln, was da im kommenden Wintersemester in Kraft treten soll.

Der Asta der FU warnt regelrecht davor, sich den studentischen Halbstatus geben zu lassen. Die sozialen Risiken seien zu groß: Die Leute verlören die Berechtigung der studentischen Krankenversicherung. Sie könnten nicht mehr bei den Heinzelmännchen arbeiten und auch die Vorzüge des Studentenausweises dürften dahin sein, meint Ulrike Gonzales vom Allgemeinen Studentenausschuß der FU. „Ich finde den Teilzeitstudenten eine Verarschung“, sagte sie. Sie könne es guten Gewissens nur gut verdienenden Leuten empfehlen, sich als Teilzeitstudent zu immatrikulieren. Das Ganze sei noch reichlich unausgegoren. Die Universität wolle nur ihre Statistiken bereinigen.

Tatsächlich nennt Traugott Klose, Studienbeauftragter der FU, „mehr Transparenz“ das Motiv fürs Teilzeitstudium. „Viele Leute sind offiziell Vollstudenten, haben aber gar nicht die Zeit dafür“, sagte er der taz. So sinnvoll die Idee prinzipiell sein mag: Der geneigte Zuschauer fragt sich, den Blick auf die leeren Kassen und die desaströsen Verhältnisse gerichtet: In welchen Räumen, mit welchem Lehrpersonal sollen denn nun plötzlich eigene Teilzeitstudien angeboten werden? Entsprechende Nachrichten kommen aus den Fachbereichen: Einer hocherfreuten tazlerin wurde schnell die Illusion des Teilzeitstudiums geraubt. Ihre Anfrage beim Lateinamerikainstitut der FU traf auf geballtes Nichtwissen und Wut. Wie sich die Uni-Leitung das eigentlich vorstelle, wollten die Leute ausgerechnet von der verdutzten tazlerin wissen: die Vorlesungen seien zum Bersten, wie sollten da eigene Veranstaltungen für Teilzeitler angeboten werden? cif