Zum ganz alten Eisen

■ Probleme des FC St. Pauli beim heutigen Gastspiel in Rostock (20 Uhr)

Generationswechsel beim FC St. Pauli. Während beim freitaglichen 1:1 in Saarbrücken der Nachwuchsstürmer Jens Scharping zum ersten Mal in die Torjägerliste eintragen durfte, rostet der Nimbus von „Eisen-Dieter“ langsam weg wie gemeinhin nur der Kotflügel einer Ente 2 CV.

Von den letzten vier Gegen-Toren die der Kiezclub in seiner mittlerweile beeindruckenden Serie von 15 Spielen ohne Niederlage zuließ, war dreimal der direkte Gegenspieler von Dieter Schlindwein Torschütze. Beim 2:1 gegen Hannover 96 pausierte der Manndecker und wurde von Leo Manzi aufsehenerregend vertreten.

Okay, bei dem Gegentreffer der Stuttgarter Kickers von Fredi Bobic erschien Schlindwein machtlos. Doch wie er gegen Tennis Borussia Berlin Mikhail Rousajew zum Toreschießen einlud, wie er gegen Saarbrücken Juri Sawischew den Ball übergab, war amteuresk.

Sicher, Dieter Schlindwein spielt im Team von Seppo Eichkorn die Rolle des Leitwolfs: Als einer, der in der Lage ist, durch wenige Worte auf dem Platz seine Mitspieler zu motivieren. Zumal war er es, der beim für Trainer Seppo Eichkorn ultimativen Spiel gegen Uerdingen, den rettenden Treffer erzielte. Das schafft einen Bonus, den auch seine rassistischen Äußerungen gegenüber Leo Manzi nicht aufzubrauchen vermochten.

Natürlich, ist es das Los eines Vorstoppers, daß der gegnerische Mittelstürmer ein Tor schießt. Doch gegen schnelle Spieler, wie Olaf Bodden vom heutigen Gegner Hansa Rostock (20 Uhr, DSF), wirkt „Schlind“ zunehmend ganz, ganz müde. kader/cleg