Gurke des Tages

■ "Großzügiger Herr..." / "Ich bin der Boß"

Mit solchen Klischees, Chiffreinserent 16/6472 des Osnabrücker Sonntagsblattes, lassen wir uns immer gerne bedienen: „Großzügiger Herr sucht jungen Freund ab 22, er sollte der Bundeswehr positiv gegenüberstehen.“ Müssen wir uns eine ausufernde Phantasie vorwerfen lassen, wenn wir uns den Gesuchten – nennen wir ihn spaßeshalber „Schütze Arsch“ – als jemanden vorstellen, der fix mit dem Bajonett umzugehen versteht, der zudem nicht nur die Fahne hoch-, sondern auch seinem Vorgesetzten die Stange hält, der den Stechschritt beherrscht und womöglich gar die eine oder andere Hymne tiriliert, während er sich nach der Seife bückt? Hoppla, jetzt ist aber ein wenig der Staatsbürger in Uniform mit uns durchgegangen...

„Ich bin der Boß“

Rom (dpa) – Der von der italienischen Justiz seit 20 Jahren gesuchte Mafia-Boß Bernardo Provenzano hat sich zurückgemeldet. Vermutungen, daß er gestorben sei, wurden durch vier Briefe in seiner Handschrift widerlegt, die jetzt Richtern und Strafverteidigern zugingen. Provenzano versichert darin seine Herrschaft über die Mafia: „Ich lebe, bin in Palermo, und ich bin der Boß.“ Provenzano war lange Jahre die rechte Hand Riinas und Mitglied des „Triumvirats der Corleonesi“, das über die sizilianische Mafia herrschte.