Unterm Strich

Mit einem „Triumph zeitgenössischer Autoren“ endete am Montag in Paris die 8. Vergabe der französischen Molière-Theaterpreise für große Publikumserfolge. Siegerin mit vier von 15 Auszeichnungen wurde „Quisaittout et Grobeta“ von Coline Serreau, der durch den Film „Drei Männer und ein Baby“ berühmt gewordenen Autorin und Schauspielerin. Auf Platz zwei landetet „Le visiteur“ von Eric-Emmanuel Schmitt, in dem ein Besucher, Gott, sich auf Sigmund Freuds Divan legt. Auszeichnungen wurden auch in den Sparten „Beste Aufführung eines subventionierten Theaters“ und „Beste Aufführung der Dezentralisierung“ vergeben. Derweil versuchten rund 60 Manifestanten – so was alles gibt's nur in Frankreich – vergeblich, auf der im Fernsehen übetragenen Veranstaltung im Pariser Chatelet, eine Erklärung gegen die serbische Offensive in Goražde zu verlesen.

Der umstrittene Göttinger Theologe Gerd Lüdemann, der pünktlich zu Ostern die Gemeinschaft der Gläubigen mit seinen ketzerischen Thesen zur Nichtauferstehung schockiert hatte, wechselte den Verlag. Der erste Verleger, Vandenhoeck und Ruprecht in Göttingen, war wegen der „Medienkampagne“ um die Startauflage seines Buches, das nun ins Englische und Französische übersetzt werden soll, bemüht, es einem anderen Verlag zu überlassen. Eine Neuausgabe von Lüdemanns Schrift erscheint nun in einem Stuttgarter Verlag mit dem weiterreichenden Namen Radius. Hätten wir uns auch für entschieden.

Ein transeuropäisches Projekt für junge Menschen lädt 16- bis 25jährige ins französische Poitiers. Das Vorhaben besteht aus zwei Teilprojekten: vom 15. Juli bis zum 4. August werden in Workshops Lieder, Musik- und Theaterstücke zum Thema „Vorurteil, soziale Ausgrenzung“ erarbeitet, die in Poitiers und Nachbarstädten aufgeführt werden. Vom 4. bis zum 29. August tourt die Truppe dann mit dem Programm durch 7 europäische Länder. Interessenten informieren sich oder melden sich bis 31. Mai bei: transcultur, Pf. 4769, D-54237 Trier. Tel.: (international + 49) (0) 651/48587.

Für etwas ältere und professionellere Semester dürfte das Folgende interessant sein: Die vakante Intendantenstelle am Kleist- Theater in Frankfurt/Oder soll in der kommenden Woche in zwei deutschen Theaterzeitschriften ausgeschrieben werden.