Endspurt in Nahost

■ Arafat und Rabin in Bukarest

Tel Aviv (taz) – Eine internationale Wirtschaftskonferenz in Bukarest bildete gestern den Rahmen für ein Treffen zwischen PLO- Chef Jassir Arafat und Israels Außenminister Schimon Peres. Beide nutzten die Gelegenheit, um einen „Fahrplan zum Endspurt“ in den Verhandlungen über eine palästinensische Teilautonomie in Jericho und im Gaza-Streifen zu vereinbaren. Die Gespräche darüber werden seit Anfang der Woche in Kairo fortgeführt. Des weiteren verständigten sie sich über die nächsten Schritte in den in Paris laufenden Unterredungen über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Israel und der palästinensischen Selbstverwaltung.

Noch in der nächsten Woche wird US-Außenminister Warren Christopher im Nahen Osten rote Teppiche beschreiten. Er soll die nächste Runde der bilateralen israelisch-arabischen Verhandlungen vorbereiten. Diese in Washington stattfindenden Gespräche waren nach dem Massaker von Hebron vom April auf den Mai verschoben worden. Ganz oben auf Christophers Prioritätenliste steht die Lösung des israelisch-syrischen Konflikts. Aus US-Quellen wurde bekannt, daß die Botschafter Israels und Syriens in Washington, Itamar Rabinovich und Walid Muallim, in den letzten Wochen informelle Unterredungen führten. Dabei soll es um zukünftige Sicherheitsvorkehrungen an der syrisch-israelischen Grenze gegangen sein. Im US-Außenministerium ist von der Aufstellung einer 2.200 Mann starken internationalen Truppe die Rede. Die voraussichtlich von US-Soldaten dominierten Soldaten könnten in künftigen Sicherheitszonen im derzeit von Israel okkupierten Golan stationiert werden. Als Anreiz zu Verhandlungen wird Christopher für beide Seiten „Zuckerstücke“ im Gepäck haben. Den Israelis wird er moderne Waffensysteme offerieren. In Damaskus kommen wirtschaftliche und politische Vergünstigungen im Verhältnis zu den USA auf den Angebotstisch. Amos Wollin