Tod auf der „Rennpiste Sonnenweg“

■ Tonndorf: Schüler auf dem Weg nach Hause von einem LKW überfahren

Tonndorf gestern morgen: Aufgebrachte Schüler und Eltern, Straßenblockaden, stundenlange Demos, ein tieffliegender Polizeihubschrauber, kilometerlange Staus und schimpfende Autofahrer. Reaktion auf den Tod des 12jährigen Benjamin durch einen Unfall auf dem Sonnenweg am Donnerstag morgen. Seit fünf Jahren setzt sich eine Verkehrs-Ini für Tempo 30, Warnschilder, Fußgängerampel und Fahrverbot für Lastwagen auf dem vielbefahrenen Tonndorfer Sonnenweg ein. Doch die Behörden reagierten nicht, angeblich fehlte das Geld für derartige Maßnahmen.

Am Donnerstagmorgen war Benjamin W. gegen 11 Uhr auf dem Weg vom Gymnasium Tonndorf nach Hause. An der Münzelkoppel wollte er mit dem Fahrrad die „Rennpiste Sonnenweg“ überqueren. Eine Autofahrerin hielt auch an und gab Benjamin ein Handzeichen zum Überqueren der Fahrbahn. Der 12jährige radelte los, übersah aber einen mit hoher Geschwindigkeit auf der Gegenfahrbahn herankommenden LKW. Der Brummi erfaßte den Jungen, schleuderte ihn durch die Luft. Benjamin schlug mit dem Kopf an der Bordsteinkante auf. Er verstarb an den schweren Hirnverletzungen.

Mit ihrer gestrigen Demonstration wollten Schüler und Eltern ein Zeichen setzen und die Politiker endlich zum Handeln zwingen. Im Verlauf der Demo ertönt plötzlich das Martinshorn eines Rettungswagens, die nächste Hiobsbotschaft macht die Runde. Nur wenige Meter von der Schule entfernt am Kupferdamm ist wieder ein Kind angefahren worden. Das Kind ist aber glücklicherweise nur leicht verletzt. Kai von Appen