„Erbe der Menschheit“

■ Galapagos-Schildkröte verbrannt

Quito (dpa) – Seit elf Tagen brennt die Galapagos-Insel Isabela. Tödlich bedroht sind jetzt auch die Risenschildkröten, die dieser Inselgruppe den Namen gaben. Donnerstag nacht ist zum erstenmal ein verkohlter, etwa 1,20 Meter langer Panzer der in der Welt einmaligen „Galapagueras“ entdeckt worden.

Der Fund wurde vom Zivilschutz, der die Arbeiten zur Bekämpfung des Feuers leitet, zunächst nicht bestätigt. Zivilschutz- Chef General Laercio Almeida erklärte allerdings, daß die seit Tagen geplante Evakuierung der rund 80 Riesenschildkröten aus ihrem Reservat am Gipfel der Sierra Negra aus Geldmangel verzögert worden sei. Es gebe auf den Galapagos nur zwei Flughäfen, die von Isabela, dem größten Eiland des Archipels, relativ weit entfernt lägen. Man werde versuchen, die Evakuierung innerhalb der nächsten 48 Stunden durchzuführen.

Experten aus den USA und Kanada beraten immer noch über einen Aktionsplan zum Löschen des Flächenbrandes, der vermutlich von Wilderen gelegt wurde. Angesichts der sich ausbreitenden Flammen, die neben den Riesenschildkröten auch viele Nester seltener Vogelarten und über 1.200 Hektar Flora vernichtet haben, hat Ecuadors Regierung erneut einen Appell an die internationale Gemeinde gerichtet. Der Archipel ist von der Unesco zum „Erbe der Menschheit“ erklärt worden. Das Feuer frißt sich inzwischen, vom Meereswind getrieben und von der trockenen Vegetation genährt, nach Südosten vor.