Lokalkoloratur

Für Hamburgs Staatsschutz war die Pinneberger Plattenleger-Affäre um Knud Andresen und Ralf Gauger ein Desaster, das er, verständlich, gern vergessen möchte. Erinnern wir uns trotzdem: Das Itzehoer Landgericht überführte die vier geheimpolizeilichen LKA 3-Observierer, die die beiden Rotfloristen beim Bundesbahnanschlag beobachtet haben wollten, der Falschaussage und sprach Gauger und Andresen frei. Und auch Staatsanwältin Heike Roitsch von Almeloe zog mittlerweile die Revision zurück. Vor einigen Monaten nun mußte LKA-Chef Volker Heinze im Innenausschuß Rede und Antwort stehen. Und konnte trotz geschicktester Formulierungen nicht verbergen, daß die Behördenleitung von den Machenschaften der vier Observierer gewußt hatte. Um die Widersprüche der Heinze-Aussage zu belegen, verlangten die Grünen ein Wortprotokoll. Auf dieses warten sie seit Monaten – und sie werden es auch nie bekommen. Denn, wie es so ist bei Staatsschutzaffären, die Tonbandmitschnitte sind in der Senatskanzlei „versehentlich“ gelöscht worden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. kva