Lokalkoloratur

Rund 630 Jahre war er verschwunden, jetzt ist er wieder da, oder das, was von ihm übrig geblieben ist: Gottfried von Bremen. Unter einem ehemaligen Kino in Stade fanden Archäologen bei Ausgrabungen die Gebeine des Erzbischofs. Als Gottfried zur Ruhe gebettet wurde stand an dieser Stelle noch die Klosterkirche St. Georg. Doch wie kommt ein Bremer Erzbischof nach Stade? Dies hat eine besondere Bewandtnis. Erst war Gottfried Probst in Münster, dann Bischof von Osnabrück, bis er 1349 auf Geheiß des Papstes zum Erzbischof von Bremen geweiht wurde. Doch damit fingen die Probleme an: Bremen hatte nämlich schon einen Erzbischof. Für Gottfried war das nichts. Er „resignierte“ und ging 1360 ins Stader Exil, wo er 1363 starb. Heute schaut er bestimmt vom Himmel aus (siehe Foto) nach Neumünster. Dort untersuchen die Mitarbeiter des Textilmuseums nämlich die Reste seiner Kleidungsstücke. Denn es ist „nur“ zu 95 Prozent sicher, daß es auch wirklich um Gottfrieds Gebeine handelt. ach