Radwege in die City

■ ADFC fordert Wegweiser für Radfahrer/Montag tagt der Fahrrad-Beirat

Alle Wege führen zur Universität. Doch welcher ist der beste? Zweifellos der mit Abitur, aber das hilft nicht beim Radfahren. Der Hamburger Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) fordert eine vernünftige Beschilderung für Radwege in Hamburg. Wolfgang Große, Landesvorsitzender des ADFC-Hamburg: „Es muß nicht immer der kürzeste Weg sein, aber einer der durchgängig befahrbar ist.“

Gestern stellte der ADFC erstmals Strecken und Wegweiser vor, die bereits 1995 zum Straßenbild gehören könnten. Der Weg vom Behrmannplatz in Lokstedt zu Campusgelände im Grindelviertel soll als erster fertiggestellt werden und Modellcharakter für weitere Projekte haben.

Der Autofahrer ist hier auf die Hauptverkehrsstraßen wie Lokstedter Steindamm, Hoheluftchaussee und Grindelallee angewiesen. Das garantiert fast täglich Dauerstau und schlechte Luft. Der ADFC will die RadfahrerInnen mit rot-weißen Hinweisschildern über Grandweg, Eidelstedter Weg und Goebenstraße in Richtung Bogenstraße bis zur Rutschbahn / Bornstraße leiten. Häufig verkehrsberuhigte 30-Zonen, die Autofahrer meiden. „Die Rutschbahn soll im Zuge der Umstellung dann eine Fahrradstraße werden, in der Radfahrer Vorrang haben“, erklärte Wolfgang Große die Vorstellungen des Fahrrad-Clubs. Rund eine Million Mark würde der Umbau der projektierten Strecke Lokstedt-Universität kosten.

„Die Schilder sind aber auch eine gewisse Werbung für den Radverkehr“, meint Große. Die Hoffnung des ADFC: Durch solche Radfahrstrecken immer mehr Menschen zum Umstieg vom Auto aufs Fahrrad zu bewegen. Weitere Routen sollen von Neugraben nach Harburg führen, von Altona in die Stadtmitte und von Wandsbek bis in die Walddörfer.

Am Montag will Wolfgang Große, der Mitglied im Fahrrad-Beirat der Verkehrsbehörde ist, Senator Eugen Wagner die Pläne vorlegen. Große ist optimistisch: „Wir erhoffen uns sehr große Chancen, denn der Landestrend ist ja so.“ In Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ist eine Radweg-Beschilderung nämlich schon beschlossen. In Wagners Fahrrad-Konzept, das derzeit behördenintern abgestimmt wird, ist dieser Punkt ebenfalls vorgesehen. Andrew Ruch