Neues Tor für St. Pauli in Sicht

■ SPD-Mitte endlich zufrieden mit Millerntor-Plänen

Nur ein winziges Stolpersteinchen legten SPD und CDU im Stadtplanungsausschuß-Mitte der Neubebauung des Millerntors noch in den Weg. Am Mittwoch nachmittag befanden sie, daß die Investorengruppe AGB noch zustimmen müsse, daß die 2000 Garagenstellplätze unter dem neuen Büroklotz nachts auch von TouristInnen genutzt werden dürfen.

Fünf Jahre währt das Planverfahren für die Neugestaltung des Millerntorplatzes bereits. 1989 hatte der Investor das Iduna-Hochhaus erstanden; wie sich später herausstellte eine asbestverseuchte Ruine. Einen 44.000 Quadratmeter großen Bürohaustrümmer wollte er an ihrer Stelle errichten. Kritik hagelte es gegen diese Pläne reichlich: Zu groß, zu häßlich, nicht sozialverträglich und fehlender Wohnungsbau, bemängelten BewohnerInnen aus St. Pauli. Genützt hat es wenig: Statt 44.000 wird es nun ein 37.500 Quadratmeter großes Bürogebäude werden; ohne Wohnungen und ohne soziale Enrichtungen, wie es unter anderem die Grünen gefordert hatten. Und der alternativ in der Seilerstraße geplante Wohnungsbau auf dem Grundstück der Aral-Tankstelle ist derzeit mehr als Zukunftsmusik.

Der letzte Streitpunkt, der die Absegnung des Projekts wiederum verzögert hatte, löste sich am vergangenen Mittwoch im Stadtplanungsausschuß in Wohlgefallen auf. Die SPD hatte vor einigen Wochen überraschend an der neuen Verkehrsführung, genauer an einer Linksabbiegerspur in die Simon-von-Utrecht-Sraße gemeckert. Die wurde nun einfach gestrichen, und die SozialdemokratInnen zeigten sich zufrieden.

Stimmt der Investor nun noch der Doppelnutzung seiner künftigen Tiefgarage zu, wird die Bezirksversammlung das Neubauvorhaben am 31. Mai gegen die Stimmen der GAL durchwinken. Mit der Vorweggenehmigungsreife kann dann auch der Abbruch des Iduna-Hochhauses beginnen. sako