Überflüssig, aber da: Der Kropf

Köln (dpa/taz) – Schilddrüsenkrankheiten durch Jodmangel sind in Deutschland weiter verbreitet, als bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie. Von April bis November vergangenen Jahres waren rund 7.000 Personen aller Altersgruppen in 32 Städten untersucht worden. Die Hälfte aller Untersuchten hatte eine vergrößerte Schilddrüse. Bisher war man davon ausgegangen, daß nur ein Drittel der Bevölkerung an einem Kropf leide. Die in früheren Studien festgestellte Zunahme der Kropfhäufigkeit von Nord nach Süd ist nur tendenziell erkennbar. In den neuen Bundesländern leiden den Angaben zufolge jedoch mehr Menschen unter dieser Krankheit als in den alten Bundesländern. Auch sei der Kropf bei ihnen häufig größer. Insgesamt hätten vor allem Frauen Probleme, da Kröpfe häufig in Phasen hormoneller Umstellung wie in der Pubertät oder in der Schwangerschaft entstehen.