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ARD-Abc

Leipzig (dpa/taz) – Auf ihrer Mai-Sitzung im schönen Leipzig haben die ARD-Intendanten in der letzten Woche einiges beschlossen:

a) Ungeachtet aller Kürzungen (Volumen drei Milliarden Mark) will das Erste sein Programm mit verstärkten Investitionen „attraktiv und leistungsfähig“ halten. ARD-Vorsitzender und NDR-Intendant Jobst Plog: „Wir vergraben kein Geld. Wir investieren es dort, wo unsere Zuschauerinnen und Zuschauer Spitzenleistungen von uns erwarten: im Programm.“ (Also: wenn Sie Geld brauchen, dann graben Sie in der ersten Reihe...)

b) „Entschieden“ haben die ARD- Chefs Änderungen bei der Verteilung der Fernsehgebühren abgelehnt. Zur Zeit bekommt die ARD 70 und das ZDF 30 Prozent. Hintergrund des Gebührenstreits sind die drastisch sinkenden Werbeeinnahmen bei ARD und ZDF.

c) Die ARD will jetzt auch über eine Beteiligung am Pay-TV-Unternehmen Media-Service-GmbH verhandeln. Plog wird demnächst mit den Gesellschaftern (Telekom, Kirch-Gruppe und Bertelsmann) sprechen. Das ZDF hat von seinem Verwaltungsrat bereits grünes Licht für eine Beteiligung erhalten. Die Media Service GmbH soll Dienstleistungen für Pay-TV- Anbieter übernehmen. (Branchenkenner sagen, daß mit einem solchen Unternehmen nicht nur Geld zu machen ist, sondern auch entscheidender Einfluß auf die künftige Anbieterstruktur genommen werden kann.)

d) Vom Oktober an beginnt die ARD schon um 7.30 Uhr morgens mit Kindersendungen. ARD- Programmdirektor Günter Struve: „Wir wollen unsere qualitativ hochwertigen Kinderprogramme dort plazieren, wo der Nachwuchs sie annimmt. Gewalt und Action haben bei uns keine Chance; müde Eltern können unbesorgt ein wenig länger schlafen.“

e) Die ARD läßt die TV-Gewohnheiten der BürgerInnen in Neufünfland untersuchen. Dabei soll auch herausgefunden werden, was die Zuschauer eigentlich erwarten. ORB-Intendant Rosenbauer: „Wir erfahren täglich, daß die Menschen in den neuen Ländern anders mit dem Medium Fernsehen umgehen. Wir kennen aber nicht die Gründe dafür, denn wir wissen viel zuwenig darüber, was die Menschen in Ostdeutschland wirklich bewegt.“

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