■ Die populäre Konzertführerin
: Breminale: Soul & Blues

Heute abend um 20 Uhr beginnt die Konzertreihe der Breminale im Zelt „Kraftwerk“ mit der Breminale-Soul-Night. Zwei Bands spannen den Bogen vom Soul der 60er Jahre zu den modernen Spielformen. Eddie Floyd ist ein Veteran im Geschäft, feiert in diesem Jahr sein 40jähriges Bühnenjubiläum und hatte mit „Knock on Wood“ mal einen Riesenhit. Als Sänger der „Blues Brothers Band“ mußte er in Schlips und Kragen immer wieder die Lieder aus dem Film singen, mit seiner eigenen Band The Soul Incorporated bietet er heute abend ein klassisch heißes Soulkonzert. Cunnie Williams feiert dagegen gerade erste Erfolge mit seinem Debütalbum. Seine Mischung aus Soul mit Funk und HipHop stellt er mit einer jungen Band zum ersten Mal in Deutschland vor.

An der Breminale mag sich über die Jahre einiges geändert haben, an einem Programmpunkt wird nicht gerüttelt: Die Blues- nights haben inzwischen schon Tradition und bieten jedes Jahr wieder Entdeckungen, die sonst nirgends in Deutschland life zu hören sind. Am Freitag (20.5.) beginnt die Blues Night I“ um 18 Uhr mit dem Trio Bleecker Street aus Boulder, Colorado, das auf Gitarre, Harmonika und Waschbrett den traditionellen Blues der Jug Bands spielt. Danach tritt mit Dave Hole ein Slide Gitarrist aus Australien auf, der unter KennerInnen als Geheimtip gehandelt wird. Dave Specter & The Bluebirds aus Chicago spielen den Blues mit einem ganz eigenen Jazzfeeling, und als Höhepunkt des Abends gibt dann eine Band von hochkarätigen Blues-Veteranen A Tribute to Muddy Waters. Die Originalbesetzung der Band dieser Blueslegende aus den 70er Jahren mit dem 82jährigen Pianisten Pinetop Perkins und Bandleader Big Daddy Kinsey spielen lupenreinen „Chicago Style Blues“.

Am Samstag (21.5.) ab 18 Uhr eröffnet das Trio Bleecker Street auch die Blues Night II. Danach spielen The Nightcats aus Göteborg im klassischen Harmonica Style nach dem Motto, „even Swedish get the Blues“. Floyd McDaniel repräsentierte den Blues schon 1933 bei der Weltausstellung in seiner Heimatstadt Chicago. Der Gitarrist und Sänger kommt aus der Schule von T-Bone Walker und spielt einen eher jazzorientierten Blues – ähnlich wie Dave Specter, der ihn mit seiner Band begleitet.

Der Texaner Sherman Robertson bietet danach einen sehr südlichen Blues mit Einflüssen aus der Zydeco-musik. Die Nacht beschließen Roy Rogers & the Delta Rhythm Kings aus Kalifornien mit einer raffiniert gespielten Slidegitarre und einer von Kritikern hochgelobten Bühnenpräsenz.

Willy Taub