Australien: Koalas sterben aus

Sydney (dpa/taz) – Australische Koala-Freunde sehen die niedlichen „Teddybären“ vom Aussterben bedroht. Die Australische Koala-Stiftung behauptet, daß die Zahl der Koalas drastisch zurückgegangen ist. „Es gibt in freier Wildbahn noch viel weniger Koalas als bisher angenommen“, sagte der Umweltsprecher der Stiftung, Steve Phillips, in Brisbane. Die verheerenden Buschfeuer vom Jahresanfang haben den Niedergang der Koalas noch beschleunigt. Hauptgrund für die stark schwindenden Zahlen aber ist die Vernichtung der natürlichen Umgebung der Tiere. „Wir befürchten, daß sie aussterben werden. Sie werden mit den Belastungen nicht fertig, die wir der Umwelt aufbürden, wie Häuser und Straßenbau“, sagte Phillips. Die Beuteltiere, die mit Bären eigentlich überhaupt nichts zu tun haben, leben in den Eukalyptuswäldern, die vor allem in den südöstlichen Küstenregionen Australiens vorherrschen. Dort, vor allem im Einzugsbereich der Metropolen Sydney, Melbourne und Brisbane, gibt es mittlerweile kaum noch Koalas. Die Stiftung schätzt, daß in einem Umkreis von etwa 100 Kilometer um Sydney nur noch 60 bis 100 Koalas leben. Im Norden des Bundesstaates Neusüdwales ist die durchschnittliche Dichte der Koalas von 1,7 Tieren pro Hektar auf 0,1 bis 0,2 gesunken. Die „besten Botschafter Australiens“ waren in ihrer Heimat schon einmal vom Aussterben bedroht. Als sie Ende der 20er Jahre unter Naturschutz gestellt wurden, waren sie von Jägern schon fast ausgerottet worden.