„Zu provinziell“

■ Kein Spitzen-Eishockey an der Ostsee

Einfach ein paar Nummern zu klein ist der ETC Timmendorf für die Veranstalter der neu eingeführten Deutschen Eishockey-Liga. Der Neu-Zweitligist, in der vergangenen Saison gerade aufgestiegen, findet wie drei weitere der insgesamt zwanzig Bewerber keine Aufnahme in die neue Elite-Liga des Eishockey-Sports: Vor allem das Stadion und der Etat sind den Liga-Verantwortlichen zu klein: „Unser Umfeld ist denen wohl zu provinziell“, mußte ETC-Manager Ulli Adler erkennen.

Das Trostpflaster für die Eishockey-Spezialisten aus dem Ostseebad an der Lübecker Bucht heißt Bundesliga Nord. In dieser muß der ETC im kommenden Jahr antreten, jeweils sechs Vereine aus drei Regionen (Nord, Mitte und Süd) sollen in dieser Bundesliga zuerst in einer Punktrunde und dann in einer Meisterschaftsrunde gegeneinander antreten.

Dort trifft der ETC Timmendorf auch auf alte Bekannte: Unter anderem wurde auch dem Erz-Rivalen aus gemeinsamen Oberligazeiten, dem ESC Wedemark, die Lizenz versagt.

Das war auch nicht anders zu erwarten: Denn die neue Elite-Liga stellt hohe Anforderungen an ihre Mitglieder. Unter anderem 6000 Zuschauer im Schnitt und einen Jahresetat von mindestens fünf Millionen Mark müssen vorgewiesen werden, um Gnade und Einlaß zu finden.

Die 16 Vereine, die das nachweisen konnten, wurden dann auch in die Liga aufgenommen. Ob aber wirklich alle Vereine auch antreten werden, bleibt fraglich. Zu den Lizenz-Inhabern gehören auch hochverschuldete Vereine wie der Deutsche Meister Hedos München oder der EHC Eisbären Berlin. Der einzige Nordverein in dieser illustren Runde ist übrigens der EC Hannover.

„Letztlich bin ich froh, daß es nicht geklappt hat“, erklärt Ulli Adler, „vielleicht wäre die DEL doch noch eine Nummer zu groß für uns gewesen“. So bleibt der Norden erst einmal Eishockey-Provinz.

ank