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Makler prophezeien weiterhin hohe Mieten

■ Maklertag sieht Konjunkturaufschwung

Die hohen Mieten werden bleiben. Auf dem 59. Deutschen Maklertag in Bremen stellte gestern der Präsident des Rings Deutscher Makler (RDM), Rudolf Hübenthal (auch Präsident der IHK Bremerhaven) fest, daß es „keine Entspannung“ im mittleren und unteren Preisbereich der großstädtischen Wohnungsmärkte geben würde. In den privaten Immobiliengeschäften mache sich die Konjunkturflaute jedoch nicht bemerkbar. Die Gründe dafür lägen im niedrigen Zinsniveau und im hohen Eigenkapital der Kaufinteressenten, bestätigte auch Geschäftsführer Gerhard Feldmann vom RDM.

Auf dem Markt für Büroimmobilien sei man zur Zeit „in eine schwierige Phase“ geraten, sagte Feldmann. Doch der eingeläutete wirtschaftliche Aufschwung stabilisiere allmählich wieder den Markt. Den Aufschwung ausgemacht hat auch Wirtschaftsminister Günter Rexrodt in seiner Festrede an die Makler. Die Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsinstitute hätten ihm dies bestätigt: „Aus heutiger Sicht werden wir für 1994 ein Wachstum für Gesamtdeutschland von 1,5 Prozent erreichen.“

Die Lage des Immobilienmarkts in den neuen Bundesländern hat sich noch immer nicht stabilisiert. Die Befürchtung, daß „die Wessis den armen Ossis die Grundstücke für einen Appel und ein Ei abkaufen“, habe sich nicht bestätigt, sagte Feldmann. Bei einem engen Markt habe die starke Nachfrage die Preise hochgetrieben.

Die Bremischen Makler des RDM tanzen bundesweit aus der Rolle. Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte wies darauf hin, daß sie hier nur 1,5 Prozent des Immobilienpreises als Courtage nehmen würden. Bundesweit gelte ein Satz von 2,3 Prozent. Sie apellierte dennoch an die Makler dafür zu sorgen, daß die Nachfrage nach kleineren und günstigeren Wohnungen gedeckt werde. Ihre Bundes-Parteigenossin Iversen schlug den Maklern vor, einen Wohnungstausch anzubieten, um alten Menschen den Umzug in kleiner Wohnungen zu erleichtern. Die Makler stellten ihrerseits die Forderung an die Bundesregierung, auch im europäischem Bereich arbeiten zu können. Bislang dürfen zum Beispiel die niederländischen Makler über ihre Grenze hinweg makeln, die deutschen Kollegen jedoch nicht. Vivianne Agena

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