Wer spielt, der lebt

■ Zum 5. Mal: „Theater Macht Schule“

„Momentaufnahme Schultheater“ steht auf dem Plakat des diesjährigen Theater Macht Schule, und so springt eine der Neuerungen des fünften Schultheaterfestivals sofort ins Auge: Der bisherige Rahmen des Treffens - eine Woche Schultheater auf staatlichen Bühnen - wird gesprengt. Diesmal steht Hamburg nach dem Auftakt vom 1. bis 4. Juni den ganzen Monat im Zeichen des Schultheaters, denn das Festival setzt sich auf den Schulbühnen fort.

Der Etat wurde im Vergleich zum Vorjahr um 2.000 Mark erhöht, nun stehen 18.000 Mark zur Verfügung. Angesichts der 47 Theatergruppen aus Hamburger Schulen sicherlich kein finanzielles Rosenbeet. Da ist ehrenamtliche Arbeit und großes Engagement der Lehrer, Schüler und Schülerinnen gefragt. Dafür haben die Eleven für die vier Festivaltage schulfrei, damit sie sich „möglichst viele Aufführungen anschauen können“, pädagogisiert Helmut Bertram von der Behörde für Schule und Berufsbildung. Das Programm umfaßt Produktionen sämtlicher Altersgruppen: Von der ersten Klasse bis zur Sekundarstufe. Alle sollen die Möglichkeit bekommen, ihr schauspielerisches Talent zu beweisen und sich auf großer Bühne zu präsentieren. Die Gruppen setzen sich in ihren Stücken mit den unterschiedlichsten Themen auseinander: Um Hoffnungslosigkeit und sinnloses Morden geht es bei der Collage Der Nimmerschlag des Gymnasiums Willhöden (2. Juni, TiK). Das brennende Dorf heißt die Aufführung des Christianeums, die sich mit Rachegedanken von Kriegsopfern befaßt (3. Juni, TiK). Die Flucht nach irgendwo der Theatergruppe des Gymnasiums Langenhorn beschreibt die Mißhandlung und den Mißbrauch von Jugendlichen (4. Juni, TiK). Gespielt wird während der Auftaktveranstaltung im Thalia in der Kunsthalle (TiK) und den Kammerspielen. Anschließend werden die Festival-Teilnehmer ihre heimatlichen Schulbühnen bespielen, um die Aufmerksamkeit für Schultheater vor Ort zu wecken. Novum in diesem Jahr ist gleichfalls ein einführender Workshop, in dem die jungen Mimen unter fachkundiger Anleitung gezielt Bereiche des schauspielerischen Repertoires einüben können. Christoph Arndt