Gefährliche Augenblicke

■ Schlechte Sonnenbrillen können die Augen schwer schädigen / Gute Qualität ist keine Frage des Geldes / Auch Kinderaugen müssen geschützt werden

Wenn Sonnenbrillen nicht ausreichend vor ultravioletter Strahlung schützen, kann das buchstäblich ins Auge gehen. Bindehautentzündungen oder grauer Star sind die möglichen Folgen. Deshalb warnt das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST in seiner Mai-Ausgabe vor unüberlegtem Brillenkauf.

Für Schauspieler und Popstars sind Sonnenbrillen in erster Linie ein Kultobjekt. Dagegen ist nichts einzuwenden: Selbst wenn die Brillengläser von schlechter Qualität sind – den Auftritt im Rampenlicht verkraften die so verhüllten Augen allemal.

Kultobjekt sind Sonnenbrillen aber auch für so manchen Normalbürger. Der braucht aber in erster Linie einen wirksamen Schutz vor dem gefährlichen ultravioletten Sonnenlicht. Weil die immer dünner werdende Ozonschicht zu einer insgesamt höheren Strahlenbelastung führt, ist ein wirksamer Schutz der Augen heute wichtiger denn je.

Viele Menschen glauben, eine dunkle Brille allein macht schon einen guten Sonnenschutz aus . Doch diese Annahme ist nicht nur falsch, sie kann fatale Folgen haben. Denn durch dunkle Brillen öffnen sich die Pupillen viel weiter als ohne Sonnenbrille. Die alarmierende Folge: Gefährliche UV-Strahlen treffen relativ ungeschützt auf das Auge und können zu schweren Schädigungen, zum Beispiel zum grauen Star führen.

Um das zu verhindern, muß der Hersteller in die dunklen Gläser einen wirksamen Strahlenfilter einbauen. Während in der Bundesrepublik seit etwa fünf Jahren alle normalen, ungetönten Korrektionsbrillen vorbeugend mit solchen Filtern ausgestattet werden, ist das bei Sonnengläsern nicht unbedingt der Fall.

Die jüngste Untersuchung des ÖKO-TEST-Magazins ergab, daß vier von vierzig getesteten Sonnenbrillen keinen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung gewährleisten. Bei den kritisierten Produkten handelt es sich um Brillen vom Wühltisch, aber auch um solche vom Optiker. Zwei Sonnenbrillen, so ein weiteres Ergebnis der ÖKOTEST-Untersuchung, verfälschen die Sicht der Signalfarben rot, gelb und grün. Das kann im Straßenverkehr fatale Folgen haben. Zum Autofahren sollten daher grau, grün und braun gefärbte Gläser getragen werden. Sie dürfen aber nicht zu dunkel sein. Denn sonst schlucken sie nicht nur das Sonnenlicht, sondern auch die Signallichter der Ampeln.

Das ÖKO-TEST-Magazin rät deshalb Verbrauchern, sich beim Kauf von Sonnenbrillen nicht nur an modischen Gesichtspunkten zu orientieren, sondern auch auf Qualität zu achten. Das sogenannte CE-Zeichen zum Beipsiel ist ein Hinweis auf einen ausreichenden Strahlenschutz.

Die Qualität von Brillen ist keine Frage des Preises. Es gibt gute Sonnenbrillen bereits ab fünf Mark und umgekehrt schlechte Brillen, die sehr teuer sind. Daher sollte man auch beim Optiker genau nachfragen, ob die Brillengläser mit einem ausreichenden Filter ausgerüstet sind.

Übrigens: Auch Kinder müssen ihre Augen schützen und eine Sonnenbrille tragen, besonders im Urlaub am Strand oder in den Bergen. Denn Kinderaugen sind besonders empfindlich gegenüber den UV-Strahlen.

Regine Cejka