10.000 Kilometer gegen Rechts

Berlin (taz) – Axel Andree, ein etwas verschrobener Antirassist aus Thüringen, will am 14. Juli in Paris eine Fahrradfahrt „wider den rechten Zeitgeist“ starten. Die 10.000-Kilometer-Tour soll am 31. Januar 1995 in Berlin enden und auch kreuz und quer durch die Schweiz und Österreich führen. Dafür sucht Andree noch möglichst viele MitfahrerInnen und Sponsoren, die durch den Ankauf von „Solidaritätskilometern“ (Urkunde für 2,50 Mark) die Aktion finanzieren.

Mit seinem Pedalmarathon will der gelernte Bankkaufmann gegen das Abdriften der politischen Klasse nach rechts protestieren, die mit „Untätigkeit“ auf die zunehmenden rassistischen Gewalttaten reagiere. Zivilcourage sei gefragt, wolle man „nicht stiller Wegbereiter totalitärer Regimes“ sein.

Verwirrend allerdings die Tatsache, daß Axel Andree ausgerechnet als „freiberuflicher Familienforscher, Genealoge und Heraldiker“ arbeitet. Er selbst sieht in der Stammbaumforscherei jedoch „keinen Widerspruch“ zum antirassistischen Engangement, auch wenn er einräumt, daß das Gewerbe „belastet“ sei. Wer den gutmeinenden Mann unterstützen will, wende sich an: Axel Andree, Bernteröder Straße 139, 37308 Martinfeld. kotte