Brandstiftung in den „Lama“-Häusern

■ Dachstuhl der Ruine stand in Flammen / „Mehrere Brandnester“ gelöscht

In den gestrigen frühen Morgenstunden stand der Dachstuhl des Hauses Laiszstraße/Marktstraße (Lama) im Karolinenviertel in Brand. Drei Löschzüge der Berufsfeuerwehr verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Wohngebäude.

Die Brandursache ist noch unklar. Obwohl die leerstehenden Häuser oft von Obachlosen als Notunterkunft genutzt werden, befanden sich zum Zeitpunkt des Feuers nach den bisherigen Erkenntnissen keine Menschen im Gebäude. Dennoch wurden laut Feuerwehrsprecher Gerd Bramfeld „mehrere Brandnester“ entdeckt. Auch Polizeisprecher Hans-Jürgen Petersen bestätigt: „Es wird von Brandstiftung ausgegangen.“

Die Häuser des Spekulanten Nikolai Rabels stehen seit Mai 1990 leer, nachdem die MieterInnen nach mehrmonatigem Häuserkampf aus den 39 Wohnungen polizeilich geräumt wurden. Obwohl Rabels damals angab, die Häuser „instandsetzen zu wollen“, tat sich nichts: Die Häuser verrotten, so daß sie inzwischen nicht mehr zu retten sind und nur noch ein Neubau in Frage kommt.

Anfang des Jahres machte das Bezirksamt-Mitte den zaghaften Versuch, Rabels zwecks „Gefahrenabwehr“ zum Abriß der verrotteten Häuser zu bewegen und gegen ihn ein „Baugebot“ zu verhängen. Auch eine Enteignung wurde diskutiert, doch Bezirksamtschef Peter Reichel setzte lieber auf Gespräche mit dem egozentrischen Hausbesitzer. Reichel: „Es geht alles nur auf dem Verhandlungsweg.“ Einen Teil der Abrißkosten wird nun die Feuerkasse übernehmen müssen. Kai von Appen