Miethai & Co
: Müllgebühren

■ - sie müssen nicht steigen Von Achim Woens

Nicht selten mehr als 700 Mark jährlich muß jede Mietpartei allein für die Müllabfuhr berappen. Dazu kommt, daß diese Kosten bedrohlich ansteigen. Allein um 30 Prozent ab April diesen Jahres. Dabei spielt die Einführung einer Grundgebühr von jährlich 96 Mark pro Haushalt eine besondere Rolle. Sie mindert den finanziellen Anreiz zur Müllvermeidung beträchtlich. Wer sich allerdings klar macht, daß einiges davon gespart werden kann, wird möglicherweise doch aktiv. Durch konsequent ge- trennte Entsorgung in die Container für Glas und Papier sowie die „gelben Säcke“ können zwischen 20 und 40 Prozent der Müllgefäße überflüssig werden.

Das funktioniert in einem Mietshaus oft nur nach vielen Gesprächen mit den NachbarInnen. Ist dies geleistet, sollte der Vermieter – am besten schriftlich – aufgefordert werden, einen entsprechenden Teil der Tonnen abzubestellen. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, können die dadurch überflüssig entstandenen Kosten aus der nächsten Abrechnung gestrichen werden.

Das ist aber noch nicht alles. Wer sich die Gebührentabelle der Stadtreinigung genau ansieht, wird noch mehr Sparmöglichkeiten entdecken. Denn die Höhe dieser Kosten richtet sich ganz wesentlich nach der Größe der Behälter und dem Transportweg. Lassen es etwa die örtlichen Bedingungen zu, zehn im Keller stehende 120-Liter-Tonnen in einen in Straßennähe deponierten 1100-Liter-Container zu tauschen, können die Kosten bis zu 50 Prozent gedrückt werden.

Auch wenn das in diesem Umfang nicht überall möglich ist, zahlt sich das Nachdenken darüber in der Regel aus. Lehnt der Vermieter ein praktikables Konzept ab, verursacht er überflüssige Kosten, die er aus eigener Tasche zahlen muß. Möglicherweise kann die Umsetzung einer Spar-Idee beschleunigt werden, wenn die MieterInnen dem Vermieter anbieten, die Kosten einer Containerbox zum Teil mitzutragen.