Ansinnen zum Sparen – eine üble Gaunerei

■ betr.: „Felix Helvetia“ (Mit der Energiekennzahl auf du und du), taz vom 31.5.94

Glücklich ist, wer spart. Ich spare auch. Weil Bescheidenheit zum Glück gehört. Aber die, die uns zum Sparen anhalten, sparen nicht. [...] Ich spare Wasser, ich spare Strom, ich spare Müll. Das ist teuer. Der Einzelpreis kann sich bei intensivem Sparen vervielfachen. [...]

Ich verbrauche jährlich für 36 DM Wasser, weil ich ein Humusklo habe, wohlriechend und hygienisch im Haus und für Umwelt. Die Festkosten für meinen Wasserverbrauch liegen bei 95 DM. Ähnlich ist es mit dem Müll. Ich habe als Einzelperson 86 DM Festkosten. Dafür könnte ich 30mal soviel Müll liefern, als ich habe, zahle also 30mal soviel wie ein Normalmüllmacher, auf die Menge bezogen.

Also, das Energie-, Wasser- und Müllsparen und so weiter dient neben meiner eigenen glückhaften Selbstzufriedenheit hauptsächlich den Groß- und Superverschwendern in Industrie, Wirtschaft und Staat, die auf meine Kosten mehr verbrauchen! Solange nicht alle Festkosten auf den Verbrauch umgelegt werden, ist jedes Ansinnen zum Sparen eine üble Gaunerei – auch wenn's mir selbst Spaß macht, das Sparen. Felix Christian Eisbein, Burhafe