Kunst und Küche ohne Frisch-Bier

■ Fest der Begegnung: Die zweiten St. Petersburg-Tage starten morgen auf dem Rathausmarkt

Die deutsche Mark und nicht der Rubel soll von morgen an auf dem Rathausmarkt rollen: Unter dem Motto „Kunst, Küche, Kommerz“ finden dort für die kommenden zehn Tage die zweiten St. Petersburg-Tage in Hamburg statt.

50 Künstler, darunter russische Holzschnitzer, Maler und Kunsthandwerker hoffen auf viele Besucher, die ihre Werke bewundern und kaufen werden. Die Verantwortung fürs leibliche Wohl haben die Köche des St. Petersburger Hotels „Moskwa“ übernommen und wollen den Hamburgern kulinarische Köstlichkeiten von der Stadt an der Newa kochen. Auf eines werden die Besucher jedoch verzichten müssen: Frisches russisches Bier gibt's nicht, denn dessen Haltbarkeit ist zu begrenzt.

Der Markt wird täglich von zwölf Uhr bis in den späten Abend geöffnet sein. „Es soll ein Fest der Begegnung werden“, sagt Eberhard Leopold von der Wirtschaftsbehörde. Er hofft auf ähnliche Besucherzahlen wie im vergangenen Jahr: „Da waren 250.000 Interessierte aus ganz Deutschland gekommen.“ Diesmal werden weniger Wurstbuden aufgebaut und dafür echt russische Speisen angeboten.

Die St. Petersburger kommen mit großen Erwartungen nach Hamburg. „Ein großer Container mit Waren ist schon auf dem Weg“, sagt Rußlandkenner Gerhard Weber vom CVJM-Reisedienst. Insgesamt können die Hamburger an 14 Kiosken russische Waren erwerben. „Vor allem russisches Leinen war im vergangenen Jahr sehr beliebt.“ Die Kosten für die St. Petersburg-Tage - ungefähr 260.000 Mark - trägt eine Betreibergesellschaft aus drei Marktkaufleuten. Einen geringen Zuschuß gibt es aus der Kasse des Städtepartnerschafts-Referats. „Es wäre schön, wenn es unter dem Strich einen kleinen Gewinn für die Organisatoren geben würde“, hofft Eberhard Leopold. Torsten Schubert