Baggerschiff im Watt gekippt

■ Mindestens zwei Tote beim Bau der Europipe / Suche abgebrochen

Dornumersiel Beim Bau der Nordsee-Gasleitung Europipe sind am Dienstag morgen mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Der bei der Rohrverlegung eingesetzte Bagger „Friesland“ kenterte aus noch ungeklärter Ursache in den frühen Morgenstunden bei Baltrum rund vier Seemeilen von der Küste entfernt. Nur zwei der insgesamt fünf Besatzungsmitglieder konnten nach Angaben der Wasserschutzpolizei gerettet werden. Die Suche nach einem vermißten fünften Crew-Mitglied wurde am Nachmittag eingestellt.

Die Suchmannschaften gehen davon aus, daß auch dieser Mann bei der Havarie den Tod gefunden hat. Es sei nicht auszuschließen, daß sich die Leiche des Mannes noch im Havaristen befinde. Die beiden geretteten Schiffbrüchigen sind mit Verdacht auf Unterkühlung vom Marinehubschrauber in ein Krankenhaus nach Norden gebracht worden.

Die in Hamburg beheimatete „Friesland“ ist 49 Meter lang, 9,50 Meter breit und mit 637 Registertonnen vermessen. Sie befand sich mit Baggergut an Bord auf dem Weg zu einem Verklappungsgebiet in der Nordsee zwischen Cuxhaven und Helgoland. Im Auftrag eines niederländischen Unternehmens hatte sie für die Dauer der Verlegung der Europipe eine Ersatzfahrrinne in der Accumer Ee zwischen den Inseln Baltrum und Langeoog befahrbar zu halten.

In dem Gebiet soll die mehrere hundert Kilometer lange Rohrleitung aus dem norwegischen Fördergebiet mit einem rund 2,5 Kilometer langen Tunnel verbunden werden, der unter dem Wattenmeer zur Anlandestation in Dornumersiel führt. dpa