Chance für Altenpflege eine Chance

■ CDU fordert Ausbildungsangebot für AltenpflegerInnen

AltenpflegerIn, das war insbesondere für Frauen in den letzten Jahrzehnten kein Beruf, sondern eine Selbstverständlichkeit. Daran mag es liegen, daß es nicht nur in Bremen noch immer kein Erstausbildungsangebot für AltenpflegerInnen gibt, auch wenn Fachleute längst einen immer größeren Bedarf mit immer schwierigeren Arbeitsanforderungen ausgemacht haben. „Es ist unumgänglich, daß Bremen umgehend eine landesrechtliche Regelung in Angriff nimmt, um auch jungen Leuten die Ausbildung zu ermöglichen“, forderte gestern die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Roswitha Erlenwein.

Bislang wird in Bremen nur über Umschulungsmaßnahmen zur AltenpflegerIn ausgebildet, die zum größten Teil vom Arbeitsamt finanziert werden. Dieses Angebot können aber nur Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosengeld, also mit einer ersten Berufsausbildung wahrnehmen – „der Bedarf für Bremen wird über diese UmschulungsabsolventInnen nicht gedeckt“, so Erlenwein. Nach dem Inkrafttreten der Regelungen der Pflegeversicherung für stationäre und ambulante Hilfen werde der Bedarf sogar noch einmal „enorm steigen“.

Bisher wird die Ausbildung zur AltenpflegerIn in jedem Bundesland unterschiedlich gehandhabt. Doch auch nachdem nun Hessen eine einheitliche Gesetzesregelung, die Ausbildungsdauer, - Vergütung und -inhalte bundesweit festlegen soll, in den Bundesrat eingebracht hat und dort auch verabschiedet wurde – „wir müssen vor allem schnell handeln“, so Erlenwein. Denn da das Arbeitsamt die Umschulungsmaßnahmen eingeschränkt habe, werde in Bremen quasi der Altenpflegenotstand eintreten, bis ein Bundesgesetz dazu verabschiedet werde. Die CDU wird einen diesbezüglichen Antrag in die Bürgerschaft einbringen – „und wir werden ihn so offen halten, daß möglichst wenig Grund für eine Ablehnung besteht“, so Erlenwein, „denn das bedeutete lediglich eine Verschiebung der Kosten – Geld wird eine Neuregelung sowieso kosten.“ skai