Preußenschlösser unter einem Dach vereint

■ Preußens Schlösser und Gärten werden in gemeinsamer Stiftung verwaltet

Die Schlösser und Gärten von Berlin und Brandenburg werden in einer gemeinsamen Stiftung vereint (siehe auch taz von Dienstag).

Der Senat beschloß auf seiner gestrigen Sitzung die von Kultursenator Roloff-Momin eingebrachte Vorlage zur Einrichtung und Finanzierung der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin/ Brandenburg“. Zugleich wurde der Regierende Bürgermeister Diepgen ermächtigt, den Entwurf des Staatsvertrages mit Brandenburg zu unterzeichnen.

Vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung des Haushaltsausschusses des Bundestages soll noch im Juni der Unterzeichnungsakt über die Bühne gehen. Das Land Brandenburg beabsichtigt, vor Ablauf der Legislaturperiode den Stiftungsvertrag zu beraten.

Die beiden Kulturinstitutionen von Berlin und Brandenburg, die zur Zeit organisatorisch noch getrennt sind, waren bis 1945 von der einstigen preußischen Schlösserverwaltung gemanagt worden. Es sei aus historischen und funktionalen Gründen sinnvoll, so der Sprecher des Berliner Kultursenators, Rainer Klemke, die nach dem Kriege auseinandergerissene Kulturlandschaft und ihre Güter wieder zusammenzuführen. Das Land Berlin überträgt der neuen öffentlich-rechtlichen Stiftung das Schloß Charlottenburg mit seinen Nebengebäuden, das Jagdschloß Grunewald, die Pfaueninsel und das Schloß Glienicke mit Parkanlagen. Von Brandenburg kommen der Park von Sanssouci mit seinen Schlössern, der Neue Garten, der Park von Babelsberg sowie Schloß und Park von Rheinsberg hinzu. Die Stiftung wird rund 500 Mitarbeiter haben und einen Etat von 71 Millionen Mark verwalten. Die Stiftungsträger Bund, Berlin und Brandenburg teilen sich den Zuschußbedarf. Für den Berliner Haushalt bedeutet dies eine Belastung von rund 11 Millionen Mark jährlich. Rolf Lautenschläger