Zoff um Sozialstationen

■ Behörde will Finanzierung kürzen

Mieses Klima herrscht derzeit zwischen den Wohlfahrtsverbänden und der Hamburger Sozialbehörde. Grund: geplante Einsparungen bei der Finanzierung der 42 Sozialstationen. Die Behörde teilte gestern mit, die Verbände hätten am Vortag die Gespräche darüber abgebrochen. Stimmt nicht, erwiderte die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, die Verhandlungen gingen am 14. Juni weiter.

Stoff für Zoff gibt es genug, denn die Sozialbehörde will die Zuschüsse für die Sozialstationen drastisch kürzen: von derzeit acht Millionen Mark auf einen Sockelbetrag von zwei Millionen 1995. Laut Behördensprecherin Christina Baumeister erbringen die gewerblichen Anbieter von ambulanten Pflegediensten in Hamburg inzwischen etwa 60 Prozent aller Pflegeleistungen. Die von den Freien Wohlfahrtsverbänden betriebenen Sozialstationen arbeiteten zwar flächen-, nicht jedoch bedarfsdeckend. Dennoch erhielten sie höhere Entgelte für ihre Leistungen als die privaten Anbieter. „Diese deutliche Besserstellung der Sozialstationen gegenüber den Privaten läßt sich dauerhaft nicht mehr rechtfertigen“, so Baumeister. sako