DAG droht Kammer

■ 1,5-Millionen-Verlust bei Tochter bbi

Mit dem Staatsanwalt droht die DAG den Geschäftsführern der Weiterbildungstochter der Angestelltenkammer, Berufsbildungsinstitut (bbi). Kammer-Geschäftsführer Eberhard Fehrmann hatte in dieser Woche erstmals öffentlich bestätigt, daß die Verluste des bbi 1993 mit knapp 1,5 Millionen Mark „drastisch höher als erwartet“ ausgefallen seien. Spätestens in drei Wochen müsse das bbi nun Konkurs anmelden, meint die DAG, ansonsten würde sich die Geschäftsführung der verschleppten Überschuldung strafbar machen.

Diese Sicht der Dinge hat die DAG-Fraktionsvorsitzende in der Kammer-Vollversammlung, Brigitte Dreyer, den Geschäftsführern von bbi und Angestelltenkammer jetzt in einem Brief mitgeteilt. Nach dem GmbH-Gesetz hätten die Geschäftsführer lediglich eine Frist von drei Wochen zwischen dem Bekanntwerden einer Überschuldung und dem Anmelden des Konkurses. „Spätestens seit der öffentlichen Bekanntgabe der Verluste aus 1993 läuft diese Frist“, meint Dreyer. Ein Abwenden der Überschuldung des bbi durch den Verzicht der Kammer auf ein 1,2-Millionen-Darlehen aus dem vorletzten Jahr hält die DAG-Fraktionsvorsitzende für ausgeschlossen. Dreyer: „Das müßte erstmal in der Vollversammlung beschlossen werden.“ Das gewählte Kammer-Selbstverwaltungsgremium tagt allerdings erst wieder am 7. Juli.

Der im vergangenen Jahr als bbi-Geschäftsführer zurückgetretene Gerald Graubner ist inzwischen in seiner Position als Abteilungsleiter der Angestelltenkammer fristlos gekündigt worden. Der Fall wird nun das Arbeitsgericht beschäftigen müssen. Ase