3,5 Mio-Geschenk für Eduscho

■ Steuerflüchtling soll Rückkehr nach Bremen versüßt werden

Eine Treueprämie hat der Bremer Traditionsbetrieb Eduscho eigentlich nicht verdient. Schließlich verlagerte Kaffee-König Eduard Schopf seine gesamte Rösterei von der Weser nach Berlin, als dort mit satten Subventionen um Arbeitsplätze in der Mauer-Stadt geworben wurde. Damit ist es jetzt vorbei – und so beginnt Eduscho nun mit der Rückverlagerung der Rösterei an den Ort, an dem die Kaffeebohnen eintreffen: in den Bremer Europahafen. Für gut 30 Millionen Mark entsteht dort zur Zeit eine Rösterei mit kompletter Verpackung für Vakuum-Kaffee. Das Land Bremen will ihrem untreuen Unternehmer die Teilrückkehr mit einer saftigen Wirtschaftsförderung versüßen. 3,5 Millionen Mark soll der Wirtschaftsförderungsausschuß dafür auf Antrag von Wirtschafts- und ArbeitssenatorIn am kommenden Donnerstag bewilligen.

Eigentlich ist eine solche Wirtschaftsförderung dazu gedacht, Unternehmen nach Bremen zu locken und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Eduscho will seine Rösterei allerdings sowieso zurückverlagern. Mit einer Abwanderung ins niedersächsische Umland kann Eduscho ernsthaft nicht drohen, denn der Vorteil einer Konzentration des gesamten Kaffee-Geschäfts direkt am seeschifftiefen Hafen liegt auf der Hand. Parallel verhandelt Eduscho zur Zeit auch mit der Bremer Lagerhausgesellschaft um einen Kauf der RoRo-Anlage im Europahafen.

Wirtschaftssenator Claus Jäger und Arbeitssenatorin Sabine Uhl halten dennoch 3,5 Millionen Mark als Prämie für den Eduscho-Umzug für „angemessen“. Schließlich handele es sich um die „Erweiterung bestehender Aktivitäten“, bei der 56 Dauerarbeitsplätze geschaffen würden. Dafür sei ein Fördersatz von 12 Prozent „vorgesehen“. Falls möglich solle später ein Teil davon aus EG-Mitteln nach Bremen zurückfließen.

Zumindest das grüne Mitglied im Wirtschaftsförderungs-Ausschuß, Manfred Schramm, sieht das ganz anders. „Diese hohen Landessubventionen sind angesichts der Bremer Haushaltslage nicht vertretbar“, sagte er gestern auf Anfrage. Und weiter: „Eduscho hat jahrzehntelang Berlin-Subventionen kassiert. Jetzt kassiert die Firma noch einmal für Verlagerungen weg von Berlin nach Bremen.“ Die Bremer Subvention sei eine freiwillige Leistung, auf die keinerlei Rechtsanspruch bestehe. Ob er am Donnerstag gegen den Antrag stimmt, will Schramm „im Verlauf der Diskussion“ entscheiden. „Inhaltlich“ sei er auf jeden Fall dagegen. Ase