Poststreik für den Erhalt der Sozialleistungen

Worum geht's den PostlerInnen? Vor allem um die tarifvertragliche Absicherung von Sozialleistungen. Die dicksten Brocken im Katalog der Sozialleistungen sind das Post-Erholungswerk, die Zusatz-Altersversorgung, die Betriebskrankenkasse und die billigen Dienstwohnungen.

– Die Zusatz-Altersversorgung sichert den Postlern nach Angaben der DPG eine vorzeitige Rente, wenn sie dienstunfähig werden. Beiträge für diese Zusatz-Altersversorgung werden ausschließlich von den Arbeitgebern entrichtet.

– Die Betriebskrankenkasse bietet nach Angaben der DPG bessere Leistungen als andere Krankenkassen. Zudem zahlen die Mitglieder geringere Beiträge.

– Die Post verfügt außerdem über 100.000 Dienstwohnungen. Diese wurden im sozialen Wohnungsbau erstellt und werden auch nur nach den Regeln des sozialen Wohnungsbaus an Postler vergeben. Mietbeispiel: 729 Mark warm für eine 86-Quadratmeter-Wohnung mit zweieinhalb Zimmern. Bei der Erstellung dieser Wohnungen zahlte die Post einen Zuschuß an die Wohnungsbauunternehmen und erwarb dafür das Belegungsrecht. Die Beschäftigten befürchten, daß sich die Postunternehmen aus dem Wohnungsbereich zurückziehen könnten. Neue Wohnungen für Postbeschäftigte werden dann nicht mehr erstellt. Außerdem könnte die Sozialbindung der bestehenden Wohnungen nach einigen Jahren erlöschen, die Mieten würden teurer werden.

– Ein weiterer wichtiger Punkt der Verhandlungen ist das Post-Erholungswerk mit rund 400 bis 500 Ferienwohnungen. In diesen Wohnungen, zum Beispiel an der Nordsee, dürfen kinderreiche Familien von Postbeschäftigten Urlaub machen. Die Bedürftigkeit wird nach einem Punktesystem ermittelt. Preisbeispiel: Eine sechsköpfige Familie in einem Post-Ferienhaus in Büsum muß nur etwa 60 Mark am Tag für die Miete zahlen.BD

Foto: Paul Langrock/Zenit