■ Surfen
: Klassenkampf vor Sylt

Sylt gilt als Schaukasten für die Zweiklassengesellschaft - dieses Modell setzt sich jetzt auch bei den Surfern durch. Derzeit treffen sich fast einhundert der besten deutschen Board-Artisten auf der Nordseeinsel und kämpfen um die Deutsche Meisterschaft auf dem Funboard. Realistische Chancen können sich aber nur vier oder fünf Teilnehmer ausrechnen: Die, die auch im World-Cup vorne aktiv sind. So führen Ralf Bachschuster, Jutta Müller, Nathalie Siebel und Bernd Flessner auch souverän die Wertung vor Sylt an: Ausgestattet mit Prototypen-Material, Geld und Trainern fahren die Profis den Amateuren um die Nase. Erst seit drei Jahren treten die Profis bei der DM an, machen auch diese Rennen zu einer Showveranstaltung. Damals hatte Promoter Matthias Neumann die Rennen übernommen. Nachdem er mit dem World-Cup schon wunderbar die Rennen in der Nachsaison füllt, bringt er derzeit das gleiche Konzept mit der Deutschen Meisterschaft in der Vorsaison durch. Dafür müssen dann auch die Stars her, und die segeln der Konkurrenz nun einmal um die Ohren. Überraschungen gibt es aber doch noch: Diesmal ist es der Hamburger Sebastian Wenzel, der in die Phalanx der Profis einbrechen kann. Der 27jährige war eigentlich schon aus dem Zirkus ausgestiegen und hatte sich einen neuen Job als Bauer für Prototypen-Boards gesucht. Da er mit seinen Kunden, unter anderem auch die deutschen Profis Bernd Flessner und Andrea Höppner, sowieso mitreisen muß, geht er mit ihnen auch an den Start. Vor Sylt liegt er derzeit auf dem vierten Rang. ank