Kollektives Daumendrücken

■ FC St. Pauli: Mediengroßaufgebot für die Daheimgebliebenen beim Spiel in Wolfsburg

Das Telephon bimmelt unentwegt in der Geschäftsstelle des FC St. Pauli. Doch hier geht es nicht um Kartenwünsche oder neue Spielerverpflichtungen. „Ich ruf nur an, um zu sagen, daß wir euch für Wolfsburg die Daumen drücken.“ Solche und ähnliche Anrufe erreichten gestern den Millerntor-Verein.

Trotz kollektivem hanseatischen Daumendrücken ist zumindest die Mehrzahl der HörerInnen der NDR-Hamburg-Welle davon überzeugt, daß der FC St. Pauli den Aufstieg nicht schaffen wird. 54 Prozent meinten, daß 1860 München anstelle der Kiezkicker in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen wird. Denn: Auch wenn der FC sein letztes Auswärtsspiel in Wolfsburg gewinnt, können sie wegen des um fünf Tore schlechten Torverhältnisses nur bei einem gleichzeitigen Punktverlust der 60er aufsteigen.

Die Karten für dieses Spiel sind mittlerweile, nachdem fast 10.000 Billets in Hamburg abgesetzt wurden, auch in Wolfsburg ausverkauft. Die Vorbereitungen bei den Rundfunkstationen für die Daheimgebliebenen laufen unterdes auf Hochtouren: Ab 15.30 überträgt NDR 2 mit einer Konferenzschaltungen zum Löwenspiel in Meppen. Ab 15 Uhr ist die NDR-Hamburg-Welle mit zahlreichen Einblendungen dabei. Auch die privaten Stationen Alster-Radio, OK-Radio, Radio-Hamburg und Radio FFN werden vor Ort sein. Fernsehbilder gibt es dann von 18 -18.25 Uhr auf SAT1, ab 19.15 Uhr in der ARD-Sportschau und schließlich im Aktuellen Sportstudio im ZDF.

Derweil versuchen die Spieler in der Abgeschiedenheit des Heidekaffs Egestorf die nötige mentale Frische zu erlangen, die Übungsleiter Seppo Eichkorn als eine Grundvoraussetzung für den Erfolg sieht. Neben den Trainingseinheiten stehen gemeinsame Spaziergänge auf dem Programm.

Weniger geruhsam soll es dann im Erfolgsfalle werden: Die Reeperbahndisse „Molotow“ veranstaltet für die Fans eine Partie. Fraglich ist, ob sich auch die Spieler in diesem düsteren Kellerloch einfinden werden.

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