Das Rätsel der Bremer Universität

■ WissenschaftlerInnen lüften ihr Geheimnis

Die Zeit des Versteckens ist nun endgültig vorbei: „Tage der Forschung“ - so heißt eine Veranstaltungsreihe vom 13. - 19. Juni 1994 an der Bremer Universität. ForscherInnen bekennen Farbe und laden BremerInnen dazu ein, sich selbst ein Bild über die Arbeit in der Universität zu machen. Die Öffentlichkeit hat im Rahmen dieser Woche die Möglichkeit, Einblicke in Forschung und wissenschaftliche Entwicklungen zu bekommen. Am Donnerstag stellten der Konrektor für Forschung der Universität Bremen Wolfgang Heyser und der Leiter der Uni-Transferstelle Roland Vogt das Programm vor.

So werde beispielsweise Gentechnik bei der Bevölkerung häufig als gefährlich oder problematisch angesehen, aber das - wir atmen auf - ist laut Wolfgang Heyser „ein ganz falscher Schluß“. Heyser will einen Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft herstellen. Denn - so der Konrektor wörtlich - einen Unterhaltungswert habe Forschung nicht.

Mehr als 60 Bremer ProfessorInnen bieten einen Tag der Offenen Tür auf einer Forschungsmesse mit 33 Infoständen. Das Angebot umfaßt des weiteren mehr als 30 Vorträge in der Stadt und auf dem Campus. Die Themen sind vielfältig: „Gesundheitsschäden durch friedliche Nutzung der Atomenergie?“, „Sicherheit in der Datenkommunikation“ oder „Weltweite Migration aus Sicht einer Auswanderungsstadt“ - die Angst vor der Wissenschaft soll den BesucherInnen genommen werden. Ebenso können Institute besichtigt werden, unter anderem die Uni-Bibliothek und das Zentrum für Weiterbildung. Daneben gibt es Musik, Theater und AkrobatInnen - eine Zusammenarbeit von Studierenden und HochschullehrerInnen.

Interessierte können sich das Veranstaltungsprogramm kostenlos beim Verkehrsverein am Hauptbahnhof oder bei der Uni-Transferstelle abholen. Fränze Stucky