Zwei Tote in drei Tagen

■ Tote am Weserparkplatz gefunden / Junkie verhaftet

In der Nacht zu Freitag ist eine 37jährige Frau auf einem Parkplatz an der Weser mit 25 Messerstichen getötet worden. Die Tatwaffe, die elfmal die Lunge durchbohrte, hatte nach Angaben der Polizei eine Klinge von ungefähr 18 Zentimetern Länge, ist aber nicht gefunden worden. Vom Täter fehlt bislang jede Spur, nichts deutet auf ein Sexualdelikt hin. Die in Walle wohnende Frau wurde gestern früh von Passanten entdeckt. Nach Angaben von Bekannten habe sie öfter an dieser Stelle in der Nähe des Übernachtungsschiffes „Jola“ gesessen. Am Donnerstag abend war sie mit einem Fahrrad und vier Dosen Bier abermals zum Hafen gefahren.

Offenbar aufgeklärt ist dagegen der Mord an einem 34 Jahre alten Mann, der am 7. Juni tot in seiner Wohnung aufgefunden worden war: Am Donnerstag abend wurde ein 30jähriger Drogensüchtiger verhaftet, der den Mann am 1. Juni mit einem Bindfaden, den er sonst zum Blutabbinden beim Fixen benutzte, stranguliert haben soll. Zur Zeit wird geprüft, ob gegen ihn Anklage wegen Mordes, Totschlages oder Körperverletzung mit Todesfolge erhoben wird. Der 30jährige hatte bei einem Treffen in der Wohnung des Opfers, das er seit drei Jahren kannte, Elektrogeräte aus der Wohnung gestohlen und war beim Weiterverkauf von der Polizei ermittelt worden. Nach seiner Aussage hat ihn der Mann überrascht, als er die Geräte gerade einpackte. Den Abbinder habe er ihm um den Hals gelegt und kurz zugedrückt; nach seiner Aussage sei er davon ausgegangen, daß der Mann nur bewußtlos gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft hat allerdings Zweifel an dieser Version: Möglich sei auch die Variante, daß der Mann im Schlaf erwürgt worden sei. skai