WWF gegen Chlorparaffine

■ Deutsches Veto verhinderte Verbot

Ein Verbot der giftigen Chlorparaffine hat die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) verlangt. Aus Anlaß der am Montag im schwedischen Karlskrona beginnenden Tagung der Nordostatlantik-Staaten zur Verhütung der Meeresverschmutzung erklärte der WWF-Meeresökologe Stephan Lutter: „Ein vorsorglicher Produktionsstopp und ein Anwendungsverbot für diese Stoffe ist längst überfällig.“ Bereits im Jahr 1993 sei ein Beschluß, diese Stoffe bis spätestens 1997 zu verbieten, am deutschen Votum gescheitert.

In Westeuropa werden jährlich rund 140.000 Tonnen Chlorparaffine produziert, davon bis zu 30.000 Tonnen in Deutschland. Sie werden als Weichmacher, Bindemittel und Flammschutzmittel in der kunststoff- und metallverarbeitenden Industrie eingesetzt. Sie werden in Flüssen, in der Nordsee, in Tieren und auch im menschlichen Körper nachgewiesen. Einige dieser Stoffe sind im Tierversuch krebserregend, teilte der WWF gestern mit. dpa