Unterm Strich

Nihil Nisi: Der amerikanische Objektkünstler Edward Kienholz ist am Freitag im Alter von 66 Jahren in dem schönen Ort Hope im Bundesstaat Idaho nach einem Herzschlag gestorben. Bekannt geworden war Kienholz durch seine Rauminstallationen, Environments, abfälligen Fundsachen; aber beeindruckend wenn nicht gar bedrückend war seine Konstruktion eines Bordellraums in Las Vegas: eine düstere Vollzugsanstalt, mit erstickendem Plüsch und staubigen Volants. Man wollte ein Fenster zur Welt aufreißen, aber es gab keins.

Auch beim Filmfestival in Potsdam, welches nun am Sonntag abend zu Ende gegangen war, soll ein wenig gedrückte Stimmung geherrscht haben. Irgendwie hatte man, so die Veranstalterin Irina Knochenhauer, doch mit mehr Besuchern gerechnet; man hatte immerhin fünfmal so heftig geworben wie im vergangenen Jahr, wo das Ganze noch ein etwas studentischeres Flair hatte. Jetzt allerdings aufgemerkt, Herrschaften, die Preise: Den vom Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg gestifteten Hauptpreis erhielt „Hajnal“ von Pados Gyula aus Ungarn, während der Hauptpreis der Jury für den besten Spielfilm an „Sel Kincek“ ging, einen sogenannten GUS-Streifen über Liebe, Tod & Teufel.

Royales Geküss': Nachdem sie sich jahrelang oder jedenfalls eine hübsche Zeitlang mit dem sogenannten Popo nicht mehr angesehen hatten, küßten sich nun vorsichtig Diana und Charles, und zwar auf die Wange, und zwar beim Sportfest des Sohnes, wo sie ein kleines Picknick mit Prince William, 11, und vor allem mit Prince Harry, 9, veranstalteten. Die früheren Liebesleut fuhren dann in ihren eigenen Autos davon, das heißt die Diana in ihrem und der Charles in dem seinen.

Was alles so auftreibt, wenn der Tag lang ist: Die Schädelkalotte eines der Männer, die an der Vorbereitung des Attentats auf President Abraham Lincoln (viele amerikanische Schulkinder wissen schon nicht mehr genau, wer das ist), also jener Mann oder vielmehr sein Schädel oder was von diesem übrig ist, sind aufgetrieben in Florida. Der Mann hatte an dem Abend, als Lincoln in der Oper erschossen wurde, versucht, seinen Sekretär William Stewart zu erschießen, hatte aber kläglich versagt. Und war dennoch gehängt worden. Was übrigens hübsch ist, und gut zu lesen ist die Lincoln-Biographie von Gore Vidal.

Nun hat Phil Collins, der nun 42 Jahre hat, einen Lieutenant-Titel verliehen bekommen, und zwar von seiner Königin selbst, für seinen charitativen Dienste an behinderten Kids.

Aufgemerkt, Elvis-Auguren: Am 18. Juni findet in Las Vegas – wo sonst? – eine Auktion mit einigen seiner Favorite Things zusammen. Dazu gehören hübsche Autos mit solchen Kanten dran, an denen man sich die Pulsadern aufschlitzen kann.