■ Soundcheck: East 17 / Jackson Kaujeua & Band
Heute abend: East 17. Vier leicht unterbelichtete Jüngelchen aus dem Londoner Stadtteil Walthamstow beschließen Ende der Achtziger, gemeinsam als Teenie-Pop-Stars Karriere zu machen. Vor knapp zwei Jahren enterten sie mit ihrer Debüt-Single „House Of Love“ dann tatsächlich diverse europäische Top Ten-Listen. Die Musik? Wie der Herr, so's Gescherr: simpelste Mitgröl-Melodien, gepaart mit derzeit gerade angesagten Rhythmen plus ein bißchen Gerappe für Kids mit obligatorischer Baseball-Bemützung. Und wie Take That werden auch East 17 ein hübsche Show haben. Ob ihre Tanzschritte allerdings ebenso pfiffig choreographiert sind, wird sich zeigen. Textlich erwartet uns schwer-dümmliche Kost, aber alles so zuckersüß dargebracht.
Gregor Gerlach
Sporthalle, 19 Uhr
Heute Abend: Jackson Kaujeua & Band. Jackson Kaujeua, einer der Kultfiguren der namibischen Befreiungsbewegung SWAPO, vollbringt seinen Seiltanz zwischen dem afrikanischen und dem amerikanischen Musikkontinent mit einer enormen Intensität und mit Fingespitzengefühl. Und für jeden Geschmack finden sich Elemente in seiner polychromen Musik: da gibt es Latin-Jazz Bläserarrangements, Reggae, untermalt mit eindringlichen afrikanischen Trommelrhythmen, da ist ein Rhythm'n'Blues-Groove, und der Gesang Kaujeuas gibt sich als eine Art Ur-Rap. Wie Kaujeua aus diesen gängigen Elementen eine neue musikalische Verhexung mixt, das bleibt seine Kunst.
Nikos Theodorakopulos
Markthalle, 21 Uhr
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